AI berichtet über systematische Massenvergewaltigungen in der sudanesischen Krisenregion Darfur
(Institut für Islamfragen, 22.07.2004, mm) Wie Radio Vatikan gestern berichtete, ruft Amnesty International (AI) die UNO zum Waffenembargo gegen den Sudan auf. Zugleich ist AI „jetzt mit einem Bericht über systematische sexuelle Gewalt gegen Frauen in der sudanesischen Krisenregion Darfur an die Öffentlichkeit getreten. Annette Weber war als Delegierte bei der letzten Mission in die Flüchtlingslager im Tschad mit dabei – und hat die Berichte von Hunderten Mädchen und Frauen gehört. Für sie steht außer Frage: ‚… dass es sich sozusagen
nicht um Vergewaltigungen von undisziplinierten Truppen, die während irgendwelchen Angriffen passiert sind, handelt, sondern dass es sich um systematische Vergewaltigungen handelt, die in Darfur geschehen. Wir sind deswegen zu dem Schluss gekommen, weil uns sehr viele Frauen berichtet haben, dass Vergewaltigungen stattfinden vor den Augen der Familie, vor den Augen der Gemeinschaft, des Dorfes. Das ist in jeder Gesellschaft eine große Demütigung. In einer Gesellschaft, wo sozusagen die Angreifer und die Angegriffenen aus dem gleichen kulturellen Hintergrund kommen und wissen, dass das dazu führen wird längerfristig, dass die Frauen ausgeschlossen werden und bei eventuellen Schwangerschaften die Kinder ausgesetzt werden.‘ Diesem Einsatz von Vergewaltigungen als Kriegswaffe in Darfur muss ein Ende gesetzt werden – so der Appell von Amnesty international. Die konkreten Forderungen lauten: Der UNO-Sicherheitsrat soll ein Waffenembargo gegen den Sudan verhängen. Eine unabhängige Untersuchungskommission soll vor Ort die Verantwortlichen für die Angriffe auf die Bevölkerung zur Rechnung ziehen.
Quelle: Radio Vatikan, 21. Juli 2004 (rv)