Finanzieren arabische Länder Terror gegen nigerianische Christen?

Institut für Islamfragen

Katholischer Sozialethiker und Menschenrechtler erhebt schwere Vorwürfe gegen arabische Länder

(Institut für Islamfragen, 20.07.2004, mm) Wie die evangelische Nachrichtenagentur idea unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation „Hilfsaktion Märtyrerkirche/Stimme der Märtyrer“ berichtet, erhebt der „katholische Sozialethiker und Menschenrechtler Prof. Obiora Ike“ aus Nigeria den Vorwurf, arabische Länder würden den „Terror gegen nigeranische Christen“ finanzieren.

Wie idea berichtet, käme es „immer wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Moslems und Christen, die sich gegen die Scharia wenden“. In den letzten fünf Jahren seit mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 500.000 Menschen seien vertrieben worden oder auf der Flucht aus dem islamischen Norden in den christlichen Süden. „Laut Ike stehen hinter den Haßausbrüchen ausländische islamische Prediger, die das früher friedliche
Zusammenleben systematisch untergrüben“, schreibt idea,

„in Koranschulen würden Kinder aufgehetzt. Fanatische Ideologen drückten arbeitslosen Jugendlichen eine Waffe in die Hand und lobten sie, wenn sie töten oder Kirchen anzünden. Außerdem kämen ‚angeheuerte Randalierer im Namen Allahs‘ aus den Elendsvierteln der Nachbarländer. Sie würden mit Geld angeworben, um christliche Dörfer niederzubrennen“.

Der in Deutschland promovierte Theologe sprach sich für den christlich-islamischen Dialog aus. Er wies den Vorwurf zurück, daß dieser „zur Religionsvermischung führe“. Statt dessen sei die Kirche in Nigeria „eine Märtyrerkirche“, und täglich stürben „Christen für Jesus“, ohne daß dabei der „Sohn Gottes im Dialog“ geopfert würde.

Quelle: www.idea.de/cfml/index.cfm? menu_item_id=8&ArtikelID=27697&news=ger&cfid=650623&cftoken=85113910

Kommentar des Islaminstitutes: Nigeria ist mit rund 112 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Die Bundesrepublik Nigeria wird von Präsident Olusegun Obasanjo, einem Protestanten baptistischer Konfession, regiert. Rund 53 % der Nigerianer sind Christen, 41 % Muslime und gut 6 % gehören traditionellen oder keinen Religionen an. Seit 1999 haben die muslimischen Bundesstaaten im Norden des Landes gegen den Willen der christlichen Bevölkerung und der Bundesregierung die Sharia, das islamische Gesetz, eingeführt, was zu schweren Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen führte. Obwohl die meisten Angriffe von Muslimen ausgingen, gab es auch mehrmals Racheakte von Christen, während sich die Kirchen allgemein um ein friedliches und dialogorientiertes Miteinander von Christen, Muslimen und Anhängern der traditionellen Religionen bemühen. Die Einführung der Sharia im Norden brachte dort auch die Durchsetzung des islamischen Strafrechts mit sich, nach dem etwa Ehebrecher ausgepeitscht oder gesteinigt und Diebe einer Amputation unterzogen werden müssen. Hierzulande wurde bekannt, daß zumindest Auspeitschungen und Amputationen vorgenommen wurden; Steinigungen von Ehebrechern wurden bisher, soweit bekannt, nicht durchgeführt. Entsprechende Urteile von Sharia-Gerichten haben stets Proteste von Menschenrechtlern hervorgerufen. Aufgrund der hohen Dunkelziffer ist jedoch davon auszugehen, daß eine unbekannte Anzahl von Steinigungen durchgeführt, aber hierzulande nicht publik wurde.