Italien gespalten zum EU-Beitritt der Türkei

Institut für Islamfragen

Italienischer Präsident Berlusconi für den Beitritt der Türkei, Minister dagegen

(Institut für Islamfragen, 25.10.2004, mk) Während der italienische Präsident Silvio Berlusconi fortwährend den Beitritt der Türkei zur EU befürwortet, ist die Koalitionspartei KBP dagegen. Nachdem über die Auslieferung und der Inhaftierung des Kurdenführers Abdullah Öcalan zwischen der Türkei und Italien ein tiefer Graben entstand, versuchte Berlusconi bei der Türkei für Italien und italienische Produkte zu werben.

Der italienische Reformminister Roberto Calderoli hält dagegen:

„Nach meiner Ansicht, hätte Öcalan niemals der Türkei übergeben werden dürfen. Ich sehe das immer noch als Schande. Es macht mich ärgerlich, wenn die Türkei wegen dieser Sache immer noch mit Antipathie auf Italien schaut.“

Er gab zu bedenken:

„Vehement für den Beitritt der Türkei zur EU hat sich allein die USA ausgesprochen. Das gründet auf sehr alte militärischen Motivationen, was jeder weiß.“

Calderoli ist gegen den Beitritt der Türkei. Der Bündnispolitiker Alemanno gab zu bedenken:

„Es geht nicht um wirtschaftliche Vorteile. Wichtig ist vor allem, was aus der EU wird, wenn die Türkei als großes muslimisches Land beitritt. Wird dadurch Europa gestärkt oder geschwächt.“

Quelle: www.sabah.com.tr/siy97.html