„Liebe“ im westlichen Verständnis ist im traditionellen Bereich der arrangierten Ehen keine Voraussetzung für eine Eheschließung. Im städtischen Bereich hat hier allerdings ein Wandlungsprozess eingesetzt und mehr und mehr junge Leute heiraten den Ehepartner ihrer eigenen Wahl. Traditionell misstraut man einer Frau, die sich in einen Mann verliebt hat und hält sie für unmoralisch. Die häufigste Form der Ehe ist jedoch auch heute noch die arrangierte Ehe – meist zwischen Cousin und Cousine – und geht auf die Vereinbarungen zwischen der Familie der Braut und des Bräutigams zurück. Vor allem die Höhe der Brautgabe ist dabei wichtiger Bestandteil des auszuhandelnden Ehevertrags. Zwar besagt das islamische Recht, dass ein Vater seine Tochter nicht zu einer Ehe zwingen darf und ihr Einverständnis haben muß. Die Widerspruchs- und Wahlmöglichkeiten der Tochter sind jedoch meist beschränkt, zumal eine auf Dauer unverheiratete Frau nur schwer einen Platz in der Gesellschaft findet.