Staat reagiert hart auf Protestdemonstrationen
(Institut für Islamfragen, 16.08.2004, mm) Wie verschiedene Nachrichtenagenturen Ende letzter Woche berichteten, hat die Regierung der Malediven am Freitag nach Protestdemonstrationen den Ausnahmezustand über die Hauptstadt verhängt. Demonstranten wurden verhaftet, der Internetzugang blockiert. Hintergrund der Demonstrationen ist der Unmut in weiten Teilen der Bevölkerung über mangelnde Demokratie. Politische und Protestkundgebungen sind auf den Malediven weitgehend unbekannt.
In der seit 1965 unabhängigen Republik der Malediven sind keine politischen Parteien zugelassen. Präsident Maumoon Abdul Gayoom regiert seit fast 30 Jahren. Rund 99,40 % der etwa 300.000 Einwohner sind Muslime. Nur der Islam ist als Religion anerkannt; andere Religionen sind streng verboten, ebenso Gottesdienste und andere religiöse Veranstaltungen. Dennoch leben 1.300 Buddhisten, 300 Christen, 30 Hindu sowie 90 Nicht- und anders Religiöse auf den rund 1.200 Korallen-Inseln, von denen 202 bewohnt und die vor allem als Tourismus-Paradies bekannt sind. Die christliche Menschenrechtsorganisation „Offene Grenzen“ listet die Malediven an achter Stelle jener Länder, in denen Christen um ihres Glaubens willen verfolgt werden.
Quelle: de.news.yahoo.com/040813/281/45xeu.html