Türkische Volkspartei gegen Gründung eines privaten islamischen Wirtschaftssektors

Institut für Islamfragen

Volkspartei kritisiert Regierungspräsident Erdogans AK-Partei bezüglich deren Versuche eine islamische Wirtschaft aufzubauen

(Institut für Islamfragen, 09.11.2004, mk) Der Parteivorsitzende der türkischen Volkspartei (CHP), Deniz Baykal, gab zwar zu, seine Unterschrift unter die Gründungsurkunde einer Bank für den islamischen Aufschwung (IKB) gesetzt zu haben. Diese sei jedoch dazu gedacht gewesen, bessere Wirtschaftverbindungen mit islamischen Ländern betreiben zu können. Dahinter stünden rein wirtschaftliche Interessen. Dabei sei es völlig egal, ob diese Länder durch das islamische Recht, die Scharia, geführt würden oder nicht. Dass aber der Staat auch nur einen einzigen Cent für die neue, an die IKB angebundene Einrichtung für die Ausbreitung des islamischen Wirtschaftssektors geben würde, sei undenkbar, ja gegen das Grundgesetz. Jetzt werde durch die IKB versucht eine ureigene islamische Wirtschaft aufzubauen, was nicht sein kann. Dann müsste man ja fragen, ob ein Mensch Muslim ist oder nicht und dementsprechend ihn dann unterstützen.

Die türkische Regierungspartei AKP plant mit der Einrichtung für die Ausbreitung des islamischen Wirtschaftssektors ganz nach dem Sinne der Scharia vorzugehen. Der Generalsekretär der CHP, Önder Sav, sagte dazu: Wenn Atatürk sich aus dem Grab aufrichten könnte, würde er diese mit dem Stock aus dem Land jagen. Stück für Stück solle der Laizismus in der Türkei zernagt werden, fuhr Sav fort.

Quelle: www.hurriyetim.com.tr/haber/0,,sid~1@w~1@nvid~493189,00.asp