Islamistische Kalifatanhänger vor Gericht
(Institut für Islamfragen, mk, 23.09.2005) Die 24 Angeklagten wurden vor der Haci Bayram Moschee in Ankara nach dem Freitagsgebet bei einer unangemeldeten Demonstration als Anhänger der radikalen Gruppe Hizb-ut Tahrir festgenommen.
Insgesamt erschienen am 12. September 32 Personen vor dem Gericht in Ankara. Als die Angeklagten Gelegenheit erhielten, ihre Aussagen zu machen, rezitierten sie den Koran und beteten das rituelle Gebet. Acht Personen wurden wieder freigelassen, gegen 24 wurde wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Aktivitäten in dieser Vereinigung Haftbefehl erlassen. Während die Verurteilten auf dem Weg zum Gefängnis waren, riefen sie aus dem Transporter:
„Das Kalifat kommt, die Republik wird gehen.“
Quelle: www.hurriyetim.com.tr/haber/0,,sid~1@w~2@nvid~630207,00.asp
Kommentar: Eine Woche zuvor hatten Anhänger der Hizb-ut Tahrir bereits in der Istanbuler Fatih Moschee beim Freitagsgebet laut ihrem Wunsch nach Aufrichtung des islamischen Kalifats Ausdruck verliehen. Der Minister des türkischen Religionsministeriums gab zu verstehen: „Moscheen sind kein Platz für Kundgebungen“. Die Türkei und viele andere islamische Staaten tun sich mit der inneren islamischen Opposition schwer, die sich einen radikal ausgelebten Islam wünscht.