Pressestimmen in türkischen Medien
(Institut für Islamfragen, aw, 27.04.2006) Die folgenden Meldungen stammen nach Angaben der BERLINER MORGENPOST aus türkischen Zeitungen vom 15. April 2005, zwei Tage nach dem Urteilsspruch gegen die drei angeklagten Sürücü-Brüder im vergangenen Ehrenmord-Prozess:
Die einflussreichste türkische Zeitung HÜRRIYET schreibe auf der ersten Seite:
„Ihr Sieg ist die Schande der ganzen Welt“.
Dazu sei ein Bild zu sehen, auf der Hatuns Bruder Ayhan seine Hand zum Siegeszeichen formt. Weiterhin zitiere der Artikel Deutsche türkischer Herkunft, die das Urteil nicht überzeugend und zu milde finden.
Auch die MILLIYET zitiere in einem Artikel unter der Überschrift „Empörung über das Siegeszeichen im Fall des Ehrenmordes“ Stimmen von türkischen Bürgen in Berlin:
„Diese Gräueltat hat die türkische Gesellschaft in Deutschland gebrandmarkt“, „Wir protestieren gegen die Freilassung der Brüder“.
Unter Bezug auch das breite Echo in der internationalen Presse schreibe sie:
„Die ganze Welt redet über die türkische Tradition“.
In der Türkei gelte seit 2005 eine Gesetzesänderung in Bezug auf die Ehrenmorde, die auf die EU-Reformen zurückgehe, so die BERLINER MORGENPOST. Demnach wurde das Prinzip der „ungerechtfertigten Anstiftung“ gestrichen. Dies bedeute, dass Frauen, die Opfer von Morden im Namen der Familienehre wurden, keine Mitschuld mehr gegeben werden könne. Dies habe sich zuvor strafmildernd für den Mörder ausgewirkt.
Die BERLINER MORGENPOST informiert weiterhin, dass der Fall Hatun Sürücü in der Türkei keine weiteren Diskussionen ausgelöst habe, da die Presse seit wenigen Jahren ebenfalls über so genannte Ehrenmode im Land berichte.
Quelle: morgenpost.berlin1.de/content/2006/04/16/berlin/823517.html