Vorbeten in der Moschee ist ihnen aber nicht erlaubt
(Institut für Islamfragen, sh, 14.07.06) Wie die Berliner Zeitung vor kurzem berichtete, hat das marokkanische Staatsoberhaupt Muhammad VI fünfzig Frauen als Religionslehrerinnen eingesetzt. Zu ihren Aufgaben gehöre damit die religiöse Unterweisung in Schulen, Spitälern und Gefängnissen; auch in Moscheen dürfen sie Koranunterricht erteilen. Direkt nach der Diplomierung der jungen Frauen, die alle einen universitären Abschluss erworben haben, seien insbesondere von traditionalistischen Kräften starke Bedenken geäußert worden. Vor allem fürchte man, die Predigerinnen würden damit auch das Recht erhalten, als Imame das Gebet in der Moschee zu leiten. Hierzu sei von konservativen Kreisen eine Fatwa durchgesetzt worden, die dies den Frauen verbiete.
Muhammad VI gilt als Modernist, er berief als erster eine Frau in den Weisenrat und reformierte den Familienkodex. Insbesondere seit den Anschlägen vom 16.05.2003 in Casablanca gilt sein Augenmerk der Bekämpfung der radikal-islamischen Kräfte in seinem Land. Bei dem Anschlag kamen damals 33 Menschen ums Leben.
Quelle: www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/563913.html