Hisbollah wird unterschiedlich beurteilt

Institut für Islamfragen

Konflikt zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen in muslimischen Foren spitzt sich weiter zu

(Institut für Islamfragen, dh, 23.08.2006) Die offiziellen, zensierten arabischen Massenmedien schildern den Krieg im Libanon als einen Krieg zwischen Israel und dem arabischen Libanon. Die libanesische Hisbollah-Partei („Partei Gottes“) wird in der Regel als eine politische Partei angesehen, die besondere Beziehungen zum Iran und Syrien hat.

Dagegen neigen inoffizielle Berichte von arabischen Verfassern dazu, die Lage ganz anders zu beurteilen. Diese sehen die Hisbollah als eine rein schiitische Partei, die vom Iran und Syrien gesteuert wird. Das Ziel dieser Partei soll die Verbreitung des schiitisch-iranischen Einflusses in sunnitischen Ländern sein.

Inzwischen hat sich in muslimischen Foren eine interessante Terminologie etabliert. Um die sunnitische Haltung deutlich zu machen, wird z. B. die Hisbollah „Allat-Partei“ genannt. (Kommentar: Allat wurde als Stammesgöttin von einigen arabischen Stämmen auf der Halbinsel in vorislamischen Zeiten verehrt). Dazu wird Hassan Nasrullah, Generalsekretär der Hisbollah öfter Hassan Nasr al-Majus genannt. (Kommentar: Majus ist die arabische Bezeichnung für den Zoroastrismus, eine vorislamische Religion im Iran). In einer Diskussion waren über Hassan Nasrullah von verschiedenen Verfassern Zitate und ein eingescanntes Dokument veröffentlicht. Nasrullah soll unter anderem veröffentlicht haben:

„Abu Sufyan (der fünfte Nachfolger Muhammads) sei ein Abtrünniger, der die Religion (den Islam) zerstört hat.“

„Die Weggefährten Muhammads haben al-Hussain (den Enkel Muhammads) verraten.“

„Die wahhabitischen Bewegungen leisten nichts für die Befreiung Jerusalems, sondern neigen dazu, mit dem Feind zu kooperieren.“

Schiiten nehmen in den oben erwähnten Foren nicht sehr häufig teil, und wenn, dann mit Rechtfertigungen oder Angriffen auf die Sunniten.

Quelle: alsaha.fares.net/sahat