Europa soll islamischer Jugend den Islam und Korankurse verbieten

(Institut für Islamfragen, mk, 05.04.2006) Laut der stark islamisch geprägten türkischen Tageszeitung „Yeni Mesaj“ verbietet Europa aus Hass gegen den Islam der muslimischen Jugend den Islam und die Korankurse. So äußerte sich der italienische Präsident Berlusconi, der den türkischen Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan als engen Freund bezeichnete, gegen den Vorschlag eines islamischen Religionsunterrichts in Italien. Berlusconi sagte demnach:

„Wir sind kein Italien, das aus vielen ethnischen Hintergründen und Kulturen besteht. Wir sind stolz auf unsere Kultur. Wir sind offen für Ausländer, die in ihren Ländern um ihr Leben fürchten müssen. Wir wollen keine Ausländer, die Italiener in Gefahr bringen und ihnen Schaden zufügen.“

Yeni Mesaj kommentiert letztere Aussage folgendermaßen:

„Berlusconi sieht mit diesem Satz im Islam und in Ausländern, die den Koran lesen, also eine große Gefahr.“

Quelle: www.yenimesaj.com.tr/index.php

Kommentar: Yeni Mesaj misst mit zwei Maßstäben. Einerseits wendet sich die Zeitung gegen die leisesten Lebensäußerungen der unterdrückten christlichen Minderheit in der Türkei und andererseits moniert sie staatliche Grenzen, die gegen islamische Radikalisierungen im Interesse von jedermann sind. Auch in Italien ist es niemanden verboten, Korankurse zu geben. An Schulen ist das nicht möglich, solange nicht geklärt wurde, wer den islamischen Unterricht erteilt. Selbst innerhalb des Islams wehren sich Gruppen, wie z. B. die gemäßigten Aleviten, gegen einen sunnitischen Islamunterricht an Schulen. Dagegen wären Christen in der Türkei mancherorts schon froh darüber, wenn sie sich nur ohne Schwierigkeiten versammeln dürften.