Koranbeleidigung in Deutschland?

Institut für Islamfragen

Koran und türkische Flagge auf Toilettenpapier sorgt für Aufregung

(Institut für Islamfragen, mk, 10.03.2006) Der Spiegel berichtet von einem 61-jährigen Frührentner, der in Lüdinghausen auf Toilettenpapier den Satz „Koran, der heilige Koran“ stempelte und diese anschließend an mehrere Fernsehstationen und 22 Moscheen und Kulturvereine sandte. Nach eigenen Aussagen habe der Mann 15 Jahre in islamischen Ländern gelebt und den Islam hassen gelernt. Der Iran hatte wegen dieser Schändung des Korans beim Auswärtigen Amt in Berlin protestiert. Das Amtsgericht Lüdinghausen verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr Haftstrafe mit Bewährung. Der bereits mehrfach vorbestrafte Mann muss zusätzlich 300 Sozialstunden ableisten. Der Verurteilte fürchtet nach der Tat um sein Leben, so dass er Polizeischutz erhielt.

Von einem zweiten Vorfall berichtet die türkische Tageszeitung „Ortadogu“. So habe die Firma „Paper & Design“ auf ihre Toilettenrollen neben der deutschen, französischen, schwedischen, spanischen, holländischen und brasilianischen auch die türkische Flagge gedruckt. Darüber ärgerten sich türkische Bürger, weil sie die Flagge als Symbol ihrer geistigen Werte sehen und eine Herabsetzung ihrer Landesflagge als persönlichen Angriff bewerten.

Quelle: www.spiegel.de/panorama/0,1518,402647,00.html | www.ortadogugazetesi.net/haber_dv.asp

Kommentar: Sicher ist eine solch herablassende Art den Koran oder eine Landesflagge zu behandeln, keine gute Art der Kritik. Viel besser wäre es, sachlich zu antworten und zu erläutern, was missfällt, ohne unter die Gürtellinie zu zielen. Wenn wir andererseits islamische Länder zum Thema Karikaturenstreit betrachten, sehen wir Ähnliches. Dort werden deutsche, jüdische, amerikanische und dänische Flaggen verbrannt. Puppen, die Verantwortliche darstellen sollen, werden misshandelt und verbrannt. Die Bibel wird so gut wie bei jeder theologischen Veröffentlichung als gefälscht, Christen als Kreuzzügler und Juden häufig als Satane bezeichnet. Besonders häufig legt man im Iran, der in unmittelbarer Naherwartung seines zwölften Imams, des Messias, lebt, der ein ewigwährendes Friedensreich schaffen soll, unterschiedliche Maßstäbe an.