Man wünscht eine sachliche Auseinandersetzung
(Institut für Islamfragen, rk, 28.08.2006) Zahlreiche muslimische Verbände und Migrantenorganisationen in Deutschland haben sich in einer Erklärung von Terror und Gewalt distanziert. Die vergangene Woche in Deutschland vereitelten Bombenattentate verurteile man mit „Entsetzen und tiefer Abscheu“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die am 25. August in Köln veröffentlicht wurde. Die mutmaßlichen Täter fänden im Islam keine Rechtfertigung für ihre Taten. Der Terror sei eine „Bedrohung und ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit“. Der Koran sage:
„… Wer einem unschuldigen Menschen das Leben nimmt, … handelt so als ob er die gesamte Menschheit tötet …“ (Sure 5,32).
Unterzeichner sind 16 Organisationen, darunter die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD), die Deutsche Muslim Liga (DML) und die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG).
Die Muslime sprachen nach den Debatten der vergangenen Tage vom „Eindruck eines Generalverdachts“. Sie seien „doppelt betroffen“ von den jüngsten Ereignissen, hieß es.
„Einerseits sind wir als Teil der Gesellschaft ebenso ein potenzielles Ziel von Anschlägen wie alle anderen Mitbürger auch, andererseits müssen wir verstärkt darunter leiden, von vielen als ‚Mitschuldige‘ betrachtet zu werden.“
Die Muslime erwarten eine sachliche Auseinandersetzung in der öffentlichen Diskussion, keinen Generalverdacht. Man verwahre sich entschieden dagegen, dass Terror mit dem Islam gerechtfertigt werden könne. Die Verbände böten ihre Zusammenarbeit bei der Abwehr terroristischer Gefahren an.
Der vollständige Text der Erklärung ist zu finden unter: islam.de/6630_print.php