Pressestimmen zur Situation im Irak

Institut für Islamfragen

Treffen des türkischen Premierministers Erdogan mit dem irakischen Ministerpräsidenten Ibrahim al-Jaafari am Dienstag, den 28.02.2006

(Institut für Islamfragen, aw, 04.03.2006) Der „Basler Zeitung“ zufolge versicherte al-Jaafari nach dem Treffen, dass die Anschläge und terroristischen Aktivitäten den politischen Prozess (der Bildung einer nationalen Einheit) nicht aufhalten könnten. Nach den jüngsten Anschlägen auf Moscheen, die Angst vor einem Bürgerkrieg schürten, haben die Iraker nach Einschätzung al-Jaafaris erkannt, dass es sich um „eine Verschwörung und eine Provokation zur Spaltung des Volkes“ gehandelt habe.

Die „Berliner Zeitung“ beschreibt die Befürchtungen, welche die Türkei gegenüber den Entwicklungen im Irak hegt. Durch den Anschlag auf das schiitische Heiligtum in Samarra wachse in Ankara die Sorge, dass das Nachbarland auseinander falle und über kurz oder lang ein selbständiger Kurdenstaat im Nordirak entstehen werde.

Die drei kurdischen Nordprovinzen haben einen Autonomiestatus und entwickeln sich seit Kriegsende positiv. So sei es nur eine Frage der Zeit, dass sich die in der Türkei lebenden Kurden ein Beispiel an ihren Nachbarn nehmen und ein ebenso autonomes Kurdengebiet erstrebten.
Erdogan habe in al-Jaafari einen guten Partner bei der Lösungssuche, hieß es. Iraks Premier sei Nationalist und zudem besitze er sein Amt nur so lange, wie es den Irak als Ganzes gibt.

Quelle:

  • http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=B1C8CD69-1422-0CEF-70D353835CDCA4BD
  • www.berlinonline.de/berliner-zeitung/meinung/530373.html