Katholische und muslimische Gruppen protestieren gemeinsam gegen den Film
(Institut für Islamfragen, sh, 22.05.2006) Bei ihren Bedenken gegen den in dieser Woche im Kino angelaufenen Film „The Da Vinci Code – Sakrileg“ hat die Katholische Kirche in Indien unerwartete Unterstützung von muslimischer Seite bekommen. Wie der Spiegel berichtet, betonte Maulana Mansoor Ali Khan, Generalsekretär eines Dachverbands für Muslime in Indien, dass eine Verunglimpfung der Person Jesus Christi Christen und Muslime gleichermaßen beleidige. Die Raza Academy, eine muslimische Organisation in Mumbai, schloss bei ausbleibender Reaktion der indischen Regierung auch gewaltsamen Widerstand nicht aus – so wird Sayed Noori, Präsident der Oragnisation, zitiert.
Kurz vor der Premiere des Films hatten die Proteste von katholischen Gruppen stark zugenommen, um die Vorführung der Verfilmung von Dan Browns Bestseller zu verhindern. Inzwischen haben sich ebenfalls zu diesem Zweck die muslimischen und katholischen Gruppen mit Politikern und der Polizei getroffen. Etwa 13 % der 1,3 Mrd. Inder sind Muslime, also rund 170 Mio. Menschen.
Von offizieller katholischer Seite – Spiegel zitiert den Präsidenten des Päpstlichen Rates für Kultur, Kardinal Paul Poupard, – kommen hingegen keine Proteste in diesem Maße. Poupard sprach die Befürchtung aus, dass einige Zuschauer den Film möglicherweise nicht als Fiktion erkennen würden, lehnte einen Boykott aber ab.
Dan Brown stellt in seinem Buch die These auf, Jesus habe mit Maria Magdalena eine Beziehung geführt, aus der Kinder hervorgegangen seien, die noch heute lebten.
Quelle: www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,416229,00.html