Sieben Millionen gewaltbereite Islamisten weltweit
(Institut für Islamfragen, mk, 29.03.2006) Als die wichtigsten Vertreter des diesjährigen Symposiums zum weltweiten Terrorismus waren der mächtigste Militärvertreter der Türkei, Generalstabschef Hilmi Özkök, der europäische General Peter Pace und der türkische General Yasar Büyükanit vertreten. Professor Bassam Tibi, gebürtiger Syrer, der bereits unter Helmut Kohl als Islamberater fungierte und in Harvard studierte, analysierte für die Anwesenden die Verbindung zwischen Islam und dem Terror auf eine Weise, die manchmal sogar humorvoll, aber doch tiefgründig war. Tibi gilt als führender Kenner des Themas „Politischer Islam“, zu dem er am zweiten Tag des Symposiums sprach. Er zog eine klare Trennungslinie zwischen Islalm und Politik:
„Man muss zwei Dinge klar unterscheiden: den Islam einerseits, Islamisten, Dschihadisten und den politischen Islam (als Ideologie) andererseits.“
Tibi gab an, selbst mit etwa 2.000 Islamisten gesprochen zu haben und bezifferte ausgehend von einer Zahl von 1,6 Mrd. Muslimen weltweit die Zahl der radikalen gewaltbereiten Islamisten mit sieben Millionen Menschen [wobei die Zahl von 1,6 Mrd. Muslimen sehr hoch gegriffen scheint; wahrscheinlicher sind 1,3 Mrd.]. Letztere haben ihre Anfänge 1928 bei den Muslimbrüdern. Man darf sie nicht als einfache Terroristen verstehen, sondern muss ihre Selbstaussagen ernst nehmen wie z. B.:
„Der Islam hat 1.000 Jahre die Welt regiert. Wir müssen eine Revolution anstoßen, damit wir wieder die Welt regieren können.“
Bei einer Kaffeepause sprachen Journalisten an, was alle bewegte: „Warum gibt es keinen christlichen Terror, sondern nur einen islamischen?“ Die Antwort drehte sich um den politischer werdenden radikalen Islam. Tibi stellte sich als Bewunderer Atatürks heraus, der sein Geburtsland mit der Türkei verglich und den positiven Unterschied durch Kemal Atatürk mit seinem Laizismus heraushob, aber auch warnte:
„Ich bange um den Kemalismus. Wenn Atatürk stirbt, stirbt die Türkei. Wenn sie in Europa aufgenommen werden wollen, muss die Türkei laizistisch bleiben.“
Das Anti-Terror-Symposium fand vor einem Jahr unter der Schirmherrschaft der NATO zum ersten Mal statt.
Quelle: www.hurriyet.com.tr/gundem/4143189.asp und www.milliyet.com.tr/2006/03/25/yazar/bila.html
Kommentar: Gewaltbereite Muslime sind sicher die Minderheit, inwieweit aber viel mehr Muslime im Konfliktfall potentiell Unterstützer einer Terrorgruppe werden, bleibt offen, denn der Koran und die Überlieferungen sprechen von zahlreichen Kriegszügen, Tötungen und Anschlägen, die von Muhammad selbst oder in seinem Auftrag für die Sache des Islam durchgeführt wurden. Eine besondere Koranexegese ist notwendig, die Muslimen plausibel erklärt, warum dieses „vorbildliche“ Verhalten heute nicht mehr gültig sein sollte.