Islamischer Religionsbeauftragter spricht von 20.000 Untergrundkirchen
(Institut für Islamfragen, mk, 05.04.2006) Die rechtsorientierte „Milligazete“ zitiert den türkischen Religionsbeauftragten, Bilal Eser, mit den Worten:
„In der Türkei gibt es fast 20.000 Untergrundkirchen … . Sincan quilt über von christlichen Missionaren … und 15 Kirchen.“
Die vergangenen Unruhen in Sincan, bei denen sogar Panzer eingesetzt werden mussten, brachte Eser mit der christlichen Missionsarbeit in Verbindung. Eser bezeichnete in der Zeitschrift der „Kamu-Sen“ die christliche Missionisarbeit der Türkei einen „Schraubstock der Missionare“, der besonders nach dem 11. September an Stärke zugenommen habe. So tummeln sich, laut Eser, Missionare in der ganzen Türkei bis in die Dörfer hinein, so dass selbst die Stadt Sanli-Urfa im Südosten, die als Stadt der Propheten (Abraham, Mose u. a.) gilt, an sie (die Missionare) verloren gegangen sei. Da wird ein Englischkurs oder Pfadfinderkurs in einer Wohngegend angeboten, doch anstatt, dass es um Englisch oder Spurenlesen ginge, werde missioniert. Heute gäbe es unter dem Decknamen „Englisch- oder Pfadfinderkurs“ 20.000 Untergrundkirchen in der Türkei. Ein Dialog der Religionen sei, so Eser, unmöglich und würde nur den Christen helfen. Zwischen Menschen könne es einen Dialog geben, aber nicht zwischen Religionen. Eser schloss:
„Das türkische Volk muss sich gegenüber diesen Aktivitäten viel klüger verhalten“.
Quelle: www.milligazete.com.tr/index.php
Kommentar: Woher diese Zahlen auch immer stammen mögen, sie dienen dazu, wohlmeinende Muslime in der Türkei gegen Christen oder den Westen in Stellung zu bringen, damit sie von der Türkei retten, was noch zu retten sei. Fakt ist, dass es keine 20.000 Kirchen in der Türkei gibt. Bekannt sind kleine Hausgemeinden und einige wenige größere Gemeinden in den Großstädten der Türkei, zusammen nicht mehr als 100. In Sanli-Urfa selbst gibt es, wenn überhaupt, eine einzige Hauskirche. Es ist unverständlich, dass man sich darüber ärgert, wenn sich diese Gemeinden nicht öffentlich versammeln, aber den Gemeinden gleichzeitig nicht erlaubt, an die Öffentlichkeit zu treten, Kirchen zu bauen oder sich als solche anzumelden.