Entwurf für mehr Freiheit für Christen in der Türkei umgesetzt
(Institut für Islamfragen, mk, 08.05.2006) Die Türkei hat am 24.04.2006 ein Gesetz für mehr Freiheit bei Religionseintragungen in den Personalausweisen in Kraft gesetzt (Resmi Gazete: NÜFUS HİZMETLERİ KANUNU, Kanun No. 5490; Kabul Tarihi : 25/4/2006). Demnach kann jeder, der bisher als Religionszugehörigkeit in seinem Personalausweis „Muslim“ eingetragen hatte, diesen Eintrag auf „Christ“ ändern lassen oder das Wort „Muslim“ ersatzlos streichen lassen. Dazu genügt ein handgeschriebener Antrag an das örtliche Einwohnermeldeamt.
Quelle: Resmi Gazete
Kommentar: Dieses neue Gesetz, das immer wieder angemahnt wurde, gibt Konvertiten von muslimischem Hintergrund in der Türkei endlich mehr Freiheit. Wenn türkische Christen für ihre Rechte kämpfen, dann ist es entscheidend vor dem türkischen Staat, wie viele Türken „offiziell“ als Christen gelten. Um das erfassen zu können, müssen Konvertiten den Eintrag ihrer Religionszugehörigkeit beim Einwohnermeldeamt ändern können. Zu hoffen bleibt allerdings vor allem, dass diese Eintragungen im Personalausweis völlig wegfallen, da sie zur Diskriminierung in vielen Bereichen des Lebens beitragen.