Ägyptische Christin muss 3 Jahre ins Gefängnis, weil ihr Vater vor rund 40 Jahren für kurze Zeit zum Islam konvertierte

Institut für Islamfragen

Ihr wird Urkundenfälschung und Untreue gegenüber dem Islam vorgeworfen

(Institut für Islamfragen, dh, 20.12.2007) Frau Shadia Nadji Ibraheem as-Sissi, 45 Jahre alt und Mutter von vier Kindern, wurde am 26.08.2007 von der ägyptischen Staatssicherheit verhaftet und zu einer 3jährigen Freiheitsstrafe verurteilt, weil sie die Religion ihres Vaters, den Islam, nicht vertrete. Seitdem ist Frau as-Sissi im Gefängnis.

Die Begründung für dieses Urteil lautet: Die Kinder folgen automatisch der Religion ihres Vaters, sie müssen Muslime sein. Der ägyptische Rechtsanwalt Ramssiss Ra’uf an-Nadjar ist der Verteidiger von Frau as-Sissi. Er teilte mit, Frau as-Sissi sei außerdem beschuldigt worden, ihren Personalausweis gefälscht zu haben, der die Religionszugehörigkeit dokumentiert. Richtig sei, dass sie niemals einen Personalausweis besessen habe, daher könne sie diesen auch nicht gefälscht haben. Der Grund der staatlichen Anschuldigung gegen Frau as-Ssissi sei vielmehr, dass Frau as-Sissi für den ägyptischen Staat als Muslima gilt, sich jedoch als Christin betrachte. Dies sei eine Verfälschung der Wahrheit.

Zu dem Hintergrund des Falles wird berichtet, dass der Vater von Frau as-Sissi im Jahr 1964, als sie zwei Jahre alt war, vom Christentum zum Islam übergetreten sei. Drei Jahre später sei er jedoch zum Christentum zurückgekehrt. Er soll den Rest seines Lebens als Christ gelebt haben und im Jahr 2003 auf einem christlichen Friedhof beerdigt worden sein. Frau as-Sissi habe niemals von der kurzzeitigen Konvertierung ihres Vaters zum Islam erfahren. Ihr Ehemann soll in einem telefonischen Interview in der arabischen christlichen Sendung „Daring Questions“ erklärt haben, er habe Frau as-Sissi in einer Kirche geheiratet und sowohl er selbst wie auch seine Frau und ihre Familie seien schon lange Christen gewesen. Seine erwachsenen Kinder seien ebenfalls Christen. Als Religionszugehörigkeit stehe in den Personalausweisen seiner Kinder „Christ“.

Der Ehemann schilderte, wie die Verhaftung erfolgt sei. Gegen 03:00 Uhr nachts wurde bei ihm die Türglocke betätigt. Als er öffnete, standen Beamte der ägyptischen Staatssicherheit vor seiner Haustür, die sich amtlich auswiesen und fragten, wo sich Frau Shadia Mustafa aufhalte. Er antwortete, dass er diesen Namen nicht kenne und seine Frau Shadia Nadji Ibraheem as-Sissi heiße. Als einer der Beamten dies hörte, soll er gerufen haben: „Das ist sie“.

Quelle: www.islamexplained.com/?tabid=752

Kommentar: Obwohl Ägypten eines der weltoffensten muslimischen Länder ist, leben viele einheimische Christen dort unter schwierigen Umständen und sind häufig Opfer von Diskriminierung, Verfolgung und manchmal sogar Tötung.

Während Christen in Ägypten jeder Zeit zum Islam übertreten dürfen, dürfen Muslime grundsätzlich nicht aus dem Islam austreten und zu einer anderen Religion übertreten. Diese zwiespältige staatliche Einstellung gilt nicht nur in Ägypten, sondern in allen arabischen Kernländern des Islam seit seiner Entstehung vor rund 1400 Jahren.