Eine kürzlich erschienene Fatwa sorgt erneut für Unruhe in Ägypten

Institut für Islamfragen

Thema der Fatwa: Das Trinken des Urins von Propheten

(Institut für Islamfragen, dh, 21.06.2007) Vor kurzem hat ein Rechtsgutachten eines Dozenten an der al-Azhar Universität in Ägypten für Unruhen in Ägypten gesorgt. Es ging um das so genannte „Stillen“ von Erwachsenen. Der Rechtsgutachter betonte, er habe diese Vorschrift nicht selbst erfunden, sondern aus den vertrauenswürdigsten Quellen des Islam zitiert.

Kaum hatte sich die Aufregung um dieses Rechtsgutachten wieder gelegt, entfachte ein anderes Rechtsgutachten erneute Unruhe in Ägypten. Dieses Mal ging es um ein Rechtsgutachten von Dr. Ali Jum’a, dem ersten Rechtsgutachter Ägyptens.

In seinem Buch „Aktuelle Rechtsgutachten“ soll er eine Fatwa erlassen haben, die besagt, dass der Prophet des Islam so ehrbar sei, dass selbst sein Urin von einigen seiner Zeitgenossen als Segen angesehen und sogar getrunken wurde.

Nachdem muslimische Körperschaften etliche Beschwerden gegen diese Fatwa geäußert haben, hat die al-Azhar Moschee in Kairo/Ägypten die Entscheidung in diesem Fall übernommen. Sie erklärte diese Fatwa für falsch, der Segen des Urins von Propheten sei eine umstrittene Sache, die nicht als glaubwürdig betrachtet werden könne. Diese Fatwa beziehe sich auf die Geschichte einer Muslima, die aus Versehen den Urin des Propheten trank, weil sie ihn für Wasser gehalten habe.

Das Buch, in dem die oben erwähnte Fatwa veröffentlicht wurde, soll mittlerweile vom Markt genommen worden sein.

Dr. Ali Jum’a soll seinerseits am 9. d. M. ausgesagt haben:

„Was das Zentrum der islamischen Forschung über meine Entschuldigung während der letzten 2 Sitzungen verbreitet hat, ist unwahr. Das Zentrum hat niemals von mir verlangt, ich solle mich (für die „Urin-Fatwa“) entschuldigen, so dass ich dies tun könnte.“

In einem Interview mit der Internetzeitung „islamonline.net“ am 03. d. M. soll Dr. Ali Jum’a u. a. gesagt haben:

„Der Körper des Propheten Muhammads ist anders als alle anderen Körper, … alles, was in ihm ist, ist rein; sei es sein Blut, sein Urin, sein Schweiß, seine Tränen etc. dies ist nicht nur in einer Quelle (des Islam) erwähnt, sondern in vielen Quellen.“ Dazu noch: „Die körperliche und äußerliche Reinheit des Körpers des Propheten sei eine bewiesene Sache, die in den vertrauenswürdigen Überlieferungssammlungen (arab. ahadith sahiha) erwähnt wurde.“

Dr. Jum’a betonte, er könne diese Tatsache (die Reinheit des Körpers Muhammads) nicht verleugnen, um den Abergläubigen einen Gefallen zu tun.

Quelle:

  • www.islamonline.net/servlet/Satellite?c=ArticleA_C&cid=1180421270401&pagename=Zone-Arabic-Shariah%2FSRALayout
  • www.islamonline.net/servlet/Satellite?c=ArticleA_C&cid=1181062534976&pagename=Zone-Arabic-Shariah%2FSRALayout