Muslime wollen Ministerium dazu bewegen, ägyptischen Bahai die Staatsangehörigkeit abzuerkennen

Institut für Islamfragen

Bahai verstoßen angeblich auf Grund ihres Glaubens gegen das muslimische Gesetz

(Institut für Islamfragen, dh, 10.01.2007) Islamische Aktivisten sollen vor wenigen Wochen gerichtliche Schritte gegen das ägyptische Innenministerium unternommen haben, um Politiker dazu zu bewegen, den ägyptischen Bahai die Staatsbürgerschaft abzuerkennen.

In der Anklageschrift hätten sich die Kläger auf die Tatsache berufen, dass das Grundgesetz in Ägypten auf dem Islam basiere, der Islam die offizielle Religion Ägyptens und das islamische Gesetz (Schari’a) die einzige Rechtsgrundlage Ägyptens sei. Die Bahai würden gegen die Lehren und Grundlagen des Islam verstoßen. Damit würden sie gegen das Grundgesetz des Landes verstoßen und hätten keinen Anspruch mehr auf ihre Staatsangehörigkeit. Hauptbeschwerdepunkte der Kläger seien:

  • Die Bahai unternehmen die Pilgerfahrt nicht nach Mekka, sondern in den Iran und nach Haifa/Israel.
  • Sie beten 3 Mal am Tag statt 5 Mal.
  • Sie fasten nicht im Fastenmonat der Muslime (arab. Ramadan)
  • Sie erlauben uneheliche Verbindungen zwischen Männern und Frauen.

Quelle: www.almesryoon.com/ShowDetails.asp?NewID=28233&Page=6 und www.islameyat.com

Kommentar: In einem Fernsehinterview mit dem muslimischen Geistlichen Khaled aj-Jindi zum Thema „Bahaismus“ hat aj-Jundi die Bahai als „Feinde der muslimischen Nation“, „Komplitzen Israels“ und ähnliches bezeichnet. Dazu verteidigte er seine Meinung „Wer kein Moslem, Christ oder Jude ist, hat kein Bleiberecht in Ägypten“.

Während des Interviews erhielt der Sender einen Anruf von einem ägyptischen Fernsehzuschauer, der folgendes äußerte. Er nannte alles, was Khaled aj-Jundi gesagt habe, eine Lüge. Er belegte einige seiner Argumente mit Koranversen und Aussagen Muhammads. Das Interview wurde in Ägypten gedreht und von einem ägyptischen Fernsehsender ausgestrahlt.