Türkei: Aufrüttelnder Brief zur Tötung dreier Christen in Malatya

Institut für Islamfragen

Ein anonymer Brief behauptet, ein rechtsradikaler Islamprofessor und Polizeiangehörige seien die Auftraggeber des Mordes

(Institut für Islamfragen, mk, 18.10.2007) Ein anonymer Brief von einer Person, die sich den Namen Ali A. gibt, wurde an mehrere christliche Gemeinden in der Türkei gesandt, die ihn an die türkische Staatsanwaltschaft weiterleiteten. In diesem Brief werden mögliche Hintermänner der Morde an Ugur Yüksel, Necati Aydin und dem Deutschen Tilmann Geske am 18.04.2007 in Malatya genannt. Behauptet wird, dass der Offizier der Gendarmerie von Malatya, Oberst Mehmet Ülger, die Morde befohlen habe. Es wird weiter gesagt, Oberst Ülger habe vor den Morden 4–5 Monate lang Telefongespräche mit dem Mitarbeiter der islamisch-theologischen Inönü Universität Malatya und Mitglied der rechtsradikalen Partei MHP, Ruhi Babat, geführt. Besonders vor und nach der Tatzeit seien die Telefone heiß gelaufen, so der Vorwurf. Der Polizeibeamte der Universität, Halil Isler, sei, so der Brief, der Verbindungsmann zwischen beiden gewesen. Es wurde bekannt, dass Herr Babat an der theologischen Fakultät eine Dissertation über die christliche Missionsarbeit vorbereitete.

Quelle: www.birgun.net/bolum-56-haber-49453.html#haber_basi

Kommentar: Ob die Anschuldigungen in dem Brief zutreffend sind, lässt sich derzeit nicht sagen. Leider wurde rund sechs Monate nach der Ermordung der Christen in Malatya noch kein Gerichtsprozess in Gang gesetzt.