Leiter der protestantischen Kirche in Diyarbakir erhält viele Drohungen gegen seine Person
(Institut für Islamfragen, mk, 01.05.2007) Ahmet Güvener, Leiter der protestantischen Kirche in Diyarbakir erhielt schon viele Morddrohungen. Der Generalstab der türkischen Armee benutzt seit drei Jahren eine Informations-CD, die er neuen Rekruten zeigt. Auf der CD wird vor drei Gefahren für die Türkei gewarnt: die PKK, die Hizbullah und die christliche Missionsarbeit. Selbst Güveners Foto erscheint im Abschnitt über die Missionsarbeit, die als feindlich dargestellt wird. Das erfuhr Güvener von einem Rekruten, der aus seiner Gemeinde stammt. Güvener:
„Wenn der Generalstab der Armee Zwangzigjährigen mich als Gefahr für den Staat zeigt, bei wem soll er sich denn dann noch beschweren?“ (Die Armee ist ja eigentlich für Gerechtigkeit verantwortlich.)
Güvener fährt fort:
„Wenn selbst der Justizminister und Ministerpräsident über Missionare herziehen, wie soll ich dann die anzeigen können, die mich bedrohen?“
Güvener spricht von einer Zunahme der Drohungen gegen seine junge Kirche und gegen seine eigene Person innerhalb des letzten Jahres. Die meisten Drohungen kommen per Post, sogar eine aus Deutschland. Vor einigen Monaten kam eine Person zur Kirche und fragte, ob er wirklich Ahmet heiße. Als Ahmet das bestätigte sagte Betreffender:
„Warum änderst Du nicht Deinen Namen? Wenn Du ihn nicht änderst, dann mache ich Dich einen Kopf kürzer.“ (Da es sich um einen muslimischen Name handelt.)
Bei einer anderen Begebenheit hatte Güvener eine Person angezeigt, die er beim Aufschlitzen seiner Reifen erwischte. Die Person sagte noch während der Tat:
„Das mache ich wieder!“
Beide wurden bei der Polizei vorgeladen und doch wurde der Täter ohne Konsequenzen noch vor dem Ankläger wieder entlassen. Vor zwei Tagen versuchten fünf 19–20-Jährige um Mitternacht in die Kirche zu kommen und fragten:
„Wo ist der Priester?“
Als Güvener die Polizei rief, verschwanden sie. Güvener berichtet auch von dem Fernsehsender „TV5“, der der Saadet Partei von Erbakan (nicht Erdogan!) nahe steht, die ihn als potentielles Ziel benannt hatten.
Quelle: www.radikal.com.tr/haber.php?haberno=219184