Vorwürfe wegen fehlerhafter Ermittlung zu den Morden an Christen im türkischen Malatya

Institut für Islamfragen

Anwälte der Christen werfen den Ermittlern grobe Fehler vor

(Institut für Islamfragen, mk, 21.12.2007) Sowohl der türkische Sender NTV als auch die Tageszeitung „Radikal“ berichten von gravierenden Fehlern bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu den Morden an drei Christen in der Stadt Malatya am 18.04.2007. Der deutsche Christ Tilman Ekkehart Geske und die zwei türkischen Christen Necati Aydin und Ugur Yüksel wurden nach Folter auf grausame Weise hingerichtet. So sei aus den Akten klar ersichtlich, dass die Beschuldigten innerhalb von 6 Monaten vor den Morden häufig die SIM-Karten ihrer Mobiltelefone gewechselt haben. Sie besaßen zusammen 106 SIM-Karten. Der Hauptbeschuldigte Emre G. besaß 35 Karten, Salih G. 38, Hamit C. 17, Abuzer Y. 16 SIM-Karten. Doch seien hinsichtlich der Telefonate, die mit diesen SIM-Karten geführt wurden, keine weiteren Ermittlungen geführt worden. Außerdem seien zwar die Telefon-Daten der bei den Beschuldigten am Tatort gefundenen SIM-Karten über 6 Monate untersucht worden, doch am eigentlichen Tattag sei dies nicht geschehen. Die Untersuchungen enden am 17.04.2007 um 24.00 Uhr.

Die türkische Tageszeitung „Radikal“ berichtet von ihren journalistischen Nachforschungen zu den Vorkommnissen. Demnach wurde mit dem Mobiltelefon von Abuzer Y., das bei der Tatzeit bei ihm gefunden wurde, ein Staatsanwalt in Istanbul am 8. November 2006 kontaktiert und am 3. März 2007 eine Person mit dem Kürzel C.K.B. in einer staatlichen Spezialeinheit (Ankara Özel Harekat Daire Baskanligi). Außerdem seien häufig Gespräche und SMS-Nachrichten zwischen den Beschuldigten und Ruhi Polat aufgelistet, der Parlamentsmitglied der rechtsextremen MHP ist und über christliche Missionsarbeit forschte.

Quelle: ntv.com.tr/news/428384.asp und www.radikal.com.tr/haber.php?haberno=240609