Besuchsverbot für Christinnen und Unverschleierte in ägyptischem Café

Institut für Islamfragen

An der Türe wird entschieden, wer eingelassen werden darf

(Institut für Islamfragen, dh, 03.01.2008) Die ägyptische Schauspielerin Hanan Tirk rief Unruhe unter ägyptischen Christen hervor, nachdem sie ein Café eröffnet hatte, zu dem keine Christinnen oder unverschleierten Frauen zugelassen sind.

Das Cafe trägt den Namen „Sabaya Hanan“ [die jungen Frauen von Hanan]. Es werden Getränke und Speisen angeboten. Dazu gehört ein kleines Geschäft, in dem Muslimas Gebetsteppiche, islamische Kleidung u.a. kaufen können. Wenn eine Frau das Café betreten möchte, muss sie zunächst klingeln. Eine Bedienstete öffnet die Tür und die Besucherin wird eingelassen, wenn sie die Bedingungen des Cafés erfüllt. Einmal pro Woche wird eine Modeschau veranstaltet, bei der Muslimas islamische Kleidung zur Schau stellen. Allerdings sollen die Preise der Waren in diesem Geschäft recht hoch sein. Eine ehemalige Angestellte berichtet, dass sie und andere ehemalige Kolleginnen von Hanan Tirk gekündigt worden seien, weil sie finanziell nicht in der Lage gewesen wären, Ware aus dem Laden zu erwerben.

Eine Journalistin der ägyptischen Zeitung „Ros al-Youssef“ soll einmal das Geschäft betreten haben, um eine Reportage zu erstellen. Sie wurde entdeckt und des Geschäfts verwiesen, nachdem man ihr Handy beschlagnahmt hatte, so dass sie keine Photos machen konnte.

Quelle: www.alarabiya.net/articles/2007/12/18/43095.html

Kommentar: Diskriminierungen aufgrund der Religionszugehörigkeit sind in Ägypten nichts Neues. Es ist z. B. keine Seltenheit, dass Anzeigen oder Plakate eine Arbeitsstelle mit den Worten offerieren: „Nur muslimische Bewerber werden gesucht“.

Das Café von Hanan Tirk kennzeichnet jedoch ein neues Phänomen in Ägypten, das durch seine klare Ausgrenzung eine eindeutige Diskriminierung gegen Christen im eigenen Land darstellt und an das Apartheidsystem in Südafrika erinnert.