Marokkanischer Gelehrter befürwortet 9 Jahre als Mindesheiratsalter für Mädchen

Institut für Islamfragen

Heftige Debatten in Marokko sind die Folge

(Institut für Islamfragen, dh, 10.10.2008) Der einflussreiche marokkanische Gelehrte Muhammad al-Migraui, Vorsitzender des Ausschusses für die Propagierung des Korans und der Sunna in Marrakesch, hat laut eines Berichts von marayanews.com vor kurzem ein Rechtsgutachten bezüglich des Mindestheiratsalters eines Mädchens erlassen. al-Migraui vertritt die Meinung, dass ein Mädchen heiraten kann, sobald es zum Verkehr mit einem Mann in der Lage ist. Dies, so al-Migrani, sei ab dem neunten Lebensjahr des Mädchens möglich.

Nachdem al-Migraui heftige Kritik wegen dieses Gutachtens erhalten hatte, bekräftigte er, dass die Heirat eines Mädchens ab ihrem neunten Lebensjahr nach den „wahrsten und authentischsten Quellen des Islam erlaubt“ sei. Der Gelehrte erwähnte in diesem Zusammenhang die Überlieferungssammlungen von al-Bukhari und Muslim als Belege für sein Rechtsgutachten.

Quelle: www.marayanews.com/news/137/ARTICLE/5427/2008-09-15.html

Kommentar: Die Überlieferungssammlungen von Bukhari und Muslim gelten im sunnitischen Islam als die glaubwürdigsten und authentischsten Überlieferungssammlungen überhaupt. Dort wird erwähnt, dass der Prophet des Islam, Muhammad, eine seiner Frauen, Aischa, im Alter von etwa 6 oder 7 Jahren heiratete und mit ihr die Ehe vollzog, als sie 9 Jahre alt war. (So z. B. Sahih al-Bukhari 236, 234, 88 und Sahih Muslim 3309, 3545, 3546). Einige andere Überlieferungen benennen ein Alter von etwa 17 Jahren für die Heirat Muhammads mit Aischa; die Angaben für ein früheres Heiratsalter sind jedoch häufiger.

Die Überlieferung von Bukhari berichtet ferner, dass Muhammads Heirat mit Aischa mit zwei Visionen Allahs begründet wurde. Aischa berichtet selbst, wie Muhammad ihr dies mitteilte: „Ich [Muhammad] habe Dich [Aischa] zweimal in einem Traum gesehen. Du warst dort in einem Kleid aus Seide. Er [Allah] hat gesagt: ‚Deck sie auf!’. Als ich dies tat, sah ich, dass Du es warst. Ich sagte: ‚Falls dies [diese Vision zur Heirat mit Aischa] von Dir [Allah] ist, lass es geschehen’“ (Sahih al-Bukhari 3606).