Die meisten Käufer kommen aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, die meisten Verkäufer aus Pakistan, Ägypten und Afrika
(Institut für Islamfragen, dh, 24.03.2008) Wie ensan.net berichtet, ist Ägypten mittlerweile das Land, das weltweit an 3. Stelle beim menschlichen Organhandel liegt. Die Rangliste wird von China und Pakistan angeführt. So soll z. B. eine menschliche Niere in Ägypten etwa 30–80 ägyptische Pfund [etwa 5–14 US Dollar] kosten.
Der Chefarzt und Abgeordnete aus Pour Saiid/Ägypten, Dr. Akram ash-Sha’er, teilte mit, dass derjenige, der ein Organ spende, lediglich den halben oder sogar nur ein Drittel des vereinbarten Preises erhalten würde. Zwei Drittel davon erhalte die „Mafia“, also Ärzte, Labormitarbeiter, Vermittler u.a. Die Armut der Menschen sei der Hauptgrund für solche Spenden.
Dr. Akram ash-Sha’er soll weiter gesagt haben, dass nur 10% der Organverpflanzungen legal seien, die restlichen 90% dieser Operationen seien illegal. In Ägypten sollen sich die Fälle häufen, in denen Menschen betäubt würden, um von ihnen ohne Einwilligung Organe zu entnehmen. So soll es z. B. der Ägypterin Frau Warda ergangen sein. Ihr Ehemann habe sie zum Besuch zu Verwandten mitnehmen wollen. Bevor sie die gemeinsame Wohnung verlassen hätten, habe er ihr einen Orangensaft zu Trinken gegeben. Kurz nachdem sie diesen getrunken habe, sei sie bewusstlos geworden. Als sie wieder zu sich gekommen sei, befand sie sich in einem Krankenhaus in Kairo. Sie soll ihren Ehemann nach einer Erklärung gefragt haben. Dieser habe ihr erklärt, sie hätten gemeinsam einen Autounfall erlitten. Jetzt sei jedoch alles wieder in Ordnung. Später habe Frau Warda ungewöhnliche körperliche Beschwerden gehabt. Als sie sich von einem Arzt untersuchen ließ, stellte dieser fest, dass ihr eine Niere entfernt worden sei.
Ähnliche Fälle soll es unter etlichen Ägyptern gegeben haben. Z. B. sollen Abdul-Hameed Abdul-Hammed (29 J.), Ahmad Ibraheem (43 J.) und Aschraf Zakariya (30 J.) ihre Niere ohne Einwilligung verloren haben. Auf der Suche nach Arbeit seien sie von einer Person angesprochen worden, die ihnen eine Arbeitsstelle im Arabischen Golf besorgen wollte. Dafür, so wurde erklärt, müssten sie sich zunächst medizinisch untersuchen lassen. Als sie dann im Krankenhaus waren, seien sie mit einer Vollnarkose betäubt worden. Je eine ihrer Nieren soll entfernt worden sein. Später habe man ihnen mitgeteilte, ihre Nieren hätten entfernt werden müssen, weil sie an einer gefährlichen Krankheit litten. Der angebliche Jobvermittler soll nicht wieder aufgetaucht sein. Viele Opfer solcher kriminellen Machenschaften sollen Angst haben, die Täter zu verklagen. Sie befürchten Racheaktionen.
Das ägyptische Parlament soll derzeit mit der Beratung eines Gesetzesentwurfes beschäftig sein, der die Organverpflanzungen legalisieren möchte. Gegner dieses Vorschlags vermuten, dass mit einem solchen Gesetz der Handel von menschlichen Organen legalisiert würde und damit kriminellen Machenschaften Tür und Tor geöffnet würde. Befürworter dieses Gesetzentwurfes sind davon überzeugt, dass die Genehmigung des Organhandels das illegale Treiben auf dem Schwarzmarkt schwächen würde.
Quelle: www.ensan.net/news/141/ARTICLE/2056/2008-03-05.html