Weitere 49 Personen wurden inzwischen wegen Verdachts der Zugehörigkeit zur Hisbollah verhaftet
(Institut für Islamfragen, dh, 07.05.2009) Eine große Pressekampagne ist am Sonntag, dem 12. April 2009 von ägyptischen Medien gegen den Generalsekretär der libanesischen pro-iranischen Hisbollah-Partei in Gang gesetzt worden. Laut Bericht von www.alarabiya.net sind zahlreiche Aufrufe, Hassan Nasrullah vor Gericht zu verklagen, gestartet worden. Auslöser dieser Kampagne sind die Äußerungen Nasrullahs gegen Ägypten sowie sein Geständnis, er habe Anhänger seiner Partei nach Ägypten geschickt, um Waffen nach Gaza zu schmuggeln.
Vor kurzem gestand Nasrullah in einer öffentlichen Rede ein, dass einer der 49 in Ägypten Inhaftierten, die wegen des Verdachtes auf Zusammenarbeit mit der Hisbollah gegenwärtig dort vor Gericht stehen, tatsächlich von ihm nach Ägypten entsandt worden war, um logistische Informationen für die islamistische Hamas-Bewegung im Gaza zu sammeln.
Die pro-staatliche ägyptische Zeitung al-Gumhuriya veröffentlichte auf S. 1 einen Bericht darüber, in dem sie Nasrullah als „Scheich Affe“ und „Verbrecher, der keine Buße tut“ bezeichnete. Der Chefredakteur der Zeitung, Muhammad Ali Ibraheem, sprach Nasrullah in einem Artikel direkt mit den Worten an:
„Wir erlauben Ihnen nicht, Sie ‚Scheich Affe‘, unsere Justiz zu degradieren. Sie sind ein alter Räuber und Verbrecher. Sie haben Ihr Volk getötet. Wir werden Ihnen nicht ermöglichen, die Sicherheit und den Schutz Ägyptens zu gefährden, abgesehen von Ihren Deckmänteln [unter denen Sie arbeiten]. Falls Sie es wagen, die Integrität Ägyptens anzutasten, werden Sie vernichtet.“
Zudem äußerte Ali Ibraheem:
„Sie und Ihre Bande sind Terroristen, Scheich Hassan. Bald werden Sie die Details erfahren, wenn der [ägyptische] Staatsanwalt die Ergebnisse des Verhörs [des verhafteten mutmaßlichen Anhängers der Hisbollah in Ägypten] veröffentlicht.“
Der Chefredakteur der ägyptischen Zeitung Rosa al-Yousef, Karam Gabr, hat gefordert, dass Ägypten endlich die Gerichtsverhandlungen gegen Nasrullah einem internationalen Gericht übergeben solle, um ihn der libanesischen Regierung als Kriegsverbrecher ausliefern zu können.
Inzwischen hat die ägyptische Justiz weitere 49 Personen wegen Verdachts der Zugehörigkeit zur Hisbollah verhaftet. Diese sollen ebenfalls von Nasrullah beauftragt worden sein, den Waffenschmuggel nach Gaza und die Verbreitung des schiitischen Islam in Ägypten zu ermöglichen. Die Ergebnisse des Verhörs sind noch nicht veröffentlicht.
Quelle: www.alarabiya.net/articles/2009/04/12/70489.html