Eine vom Islam zum Christentum konvertierte Frau berichtet von den lebensbedrohlichen Konsequenzen ihres Glaubenswechsels

Institut für Islamfragen

Verstoßung und körperliche Misshandlungen waren die Folge ihrer Entscheidung

(Institut für Islamfragen, dh, 20.07.2009) Der christliche arabische Sender www.islamexplained.com veröffentlichte vor kurzem ein Interview mit der Ägypterin Mariam Nabeel, die wegen ihrer Konversion unter ihrer Familie und dem ägyptischen Staat viel leiden musste. Einige Zitate aus dem Bericht Frau Nabeels:

„Mein Name ist Riham Abdul-Aziz, aber aus Gründen, die wir gleich erfahren werden, erhielt ich den Namen Mariam Nabeel. Als Muslima hatte ich früher Angst vor Gott. Ich wollte Allah zufrieden stellen, indem ich betete. Einmal habe ich beim Beten nach oben geguckt. Mein Vater sagte mir, ich dürfte dies nicht tun. Er las mir eine Aussage Muhammads aus der authentischen Überlieferungssammlung von al-Bukhari vor. Diese besagt, wenn eine Person beim Beten nach oben schaut, wird er zum Blinden. Dies war meine erste Enttäuschung vom Islam … Einmal habe ich ein islamisches Buch über das Christentum gelesen. Ich war überrascht, als ich die Aussage Muhammads über Jesus in der Überlieferungssammlung von Muslim las. Muhammad sagte, jeder Neugeborene wird von dem Teufel in seine Hüfte gestochen, außer Jesus Christus. Der Teufel konnte ihn nicht stechen [der Stich des Teufels steht hier für die Sünde, d. h. der Teufel verunreinigt jeden Menschen mit der Sünde, außer Jesus Christus]. Ich fragte mich: ‚Warum ist Jesus Christus der einzige Reine [Sündlose], warum nicht Muhammad?‘“

„Meine zweite Enttäuschung in Bezug auf den Islam war der Koranvers: … ‚während sie ihn [Jesus] doch weder getötet noch gekreuzigt hatten, erschien es ihnen nur so‘ (Sure 4,157). Ich fragte mich: ‚Wie kann Gott etwas vortäuschen? Wie konnte Gott Menschen betrügen?‘ Ich hatte jedoch Angst, diese Gedanken laut auszusprechen, weil ich mich als Muslima als ein winziges Wesen ansah. Als Muslima betrachtete ich mich als einen Menschen zweiter Klasse für Allah, für die Gesellschaft und für meine Familie. Ich sah mich als eine Sklavin an. Wie konnte eine Sklavin Allah eine Frage stellen: ‚Warum tust du das?‘ Oder ‚Warum betrügst du uns?‘“

Frau Nabeel berichtet weiter von einem Traum, in dem sie Jesus Christus sah. Dieser Traum wiederholte sich für sie 13 Mal innerhalb von zwei Jahren. Danach fing sie an, christliche Bücher zu lesen.

Frau Nabeel begann christliche Radiosendung zu hören.

„Als mein Vater erfahren hat, dass ich mich mit Christen getroffen habe, hat er mich geschlagen. Dies war das erste Mal, dass mein Vater mich geschlagen hat [im Alter von ca. 18 J.] … Was darauf folgte, war schlimmer, als ich es mir vorstellen konnte. Mein Vater und meine Mutter übergaben mich an die ägyptische Staatssicherheit … Der Ermittler dort hatte keine Beweise gegen mich. Er sagte mir: ‚Dieses Mal [die bloße Verhaftung] gilt als eine kleine Strafe. Aber nächstes Mal könnte es schlimm für Sie sein.‘ Seitdem ging meine Familie mit mir ganz anders um. Ich durfte meine Wäsche nicht mehr mit ihnen [in derselben Waschmaschine] waschen, weil ich in ihren Augen unrein [eine Nichtmuslima] sei. Ich durfte nicht mehr mit meiner Familie zusammen essen. Alle meine Familienmitglieder fingen an, mich ohne Grund zu schlagen. Dies ging für lange Zeit so weiter. Damals war ich noch Studentin an der Universität.“

„Eines Tages verstieß mich mein Vater aus der Familienwohnung ohne irgendeinen Grund. Dies geschah um Mitternacht. Später wusste ich, warum er dies tat. Er wollte nämlich wissen, ob jemand in unserer Umgebung mir Hilfe leistete. Ich übernachtete bei einer christlichen Familie. Am nächsten Tag rief ich meinen Vater an, um ihn zu fragen, warum er mich aus der Wohnung verstoßen habe. Er erwiderte: ‚Ruf mich nicht an. Ich habe keine Tochter mehr. Meine Tochter ist für ewig gestorben.‘ Der Vater der christlichen Familie, bei der ich übernachtete, wurde verhaftet. Ich rief meine Mutter um 04:00 Uhr morgens an und bat um eine Erklärung für das, was geschehen war. Sie kam mit einem Taxi zu mir. Der Taxifahrer war ein Offizier der ägyptischen Staatssicherheit. Sie nahmen mich mit in ein Zentrum der Staatssicherheit. Da hat man ein ausgefülltes Protokoll vorbereitet, in dem stand, dass ich von dem Vater der christlichen Familie entführt worden sei. Ich sollte das Protokoll unterschreiben. Ich widersetzte mich dagegen und bestritt, dass ich von ihm entführt wurde. Ich sagte dem Offizier, dass ich unter keinen Umständen unterschreiben werde. Ich wurde freigelassen. Ab jener Zeit wurde ich zu Hause eingesperrt.“

„Mein Vater hat mich bis zur Hörsaal begleitet und mich von dort abgeholt. Die ganze Universität erfuhr von meiner Situation. Oft kamen fremde Menschen auf mich zu, sie spuckten mich an und gingen dann weg … Die Wohnung wurde mir zur Hölle. Trotzdem schaffte ich es manchmal, mich unter dem Bett zu verstecken und dort eine christliche Sendung zu hören. Als ich das islamische Gebet unter Zwang verrichten musste, standen immer meine zwei Schwestern rechts und links neben mir und beaufsichtigten mich, ob ich tatsächlich das Gebet auf islamische Weise verrichtet habe.“

„Ich musste ca. 1 Jahr unter diesen Umständen leben, bis ich mich entschlossen habe, die Wohnung zu verlassen. Kurz danach, im Jahr 2002, ließ ich mich taufen. Ich wurde vom Priester Karam Girges Sidra getauft, der jetzt in Australien lebt. Jedoch wurde Priester Matthaues verhaftet [die ägyptische Sicherheitsbehörde beschuldigte Priester Matthaues, Frau Nabeel getauft zu haben. Taufen konvertierter Muslime sind in allen muslimischen Ländern verboten].“

Als die Familie von der Arbeitsstelle ihrer Tochter erfahren hatte, habe sie dies der ägyptischen Staatssicherheit mitgeteilt. Ein Staatssicherheitsbeamter konnte Frau Nabeel aus der Buchhandlung, in der sie arbeitete, locken und sie in sein Auto zerren. Sie berichtet weiter:

„Meine Augen wurden verbunden. Meine Hände und Füße wurden gefesselt. In der Zentrale der Staatssicherheit in al-Garbiya/Kairo wurde ich verhört. Ich nahm wahr, dass ich viele Treppen hinab ging. Meine Augenbinde wurde entfernt und ich wurde in ein sehr schmutziges Zimmer geworfen. Meine Handfessel blieb die ganze Zeit, d. h. 3 Tage lang. Sie wollten wissen, wer mich getauft hat. Ich habe nichts davon erzählt … Der Ermittler fragte mich, warum ich darüber schweige [über die Taufe] und Christ geworden bin. Ich erwiderte ihm: ‚Wenn Gott Ihre Augen öffnet, werden Sie wissen warum.‘ Seine Reaktion war sehr brutal. Er schlug mich so lange, bis mein Bein gebrochen war. Danach schor er mir meinen Kopf kahl …“

„Der Ermittler nahm mich mit meinem gebrochenen Bein zu meiner Familie. Mein Vater fragte ihn: ‚Haben Sie sie gezüchtigt oder nicht?‘ Der Ermittler sagte meinem Vater: ‚Ihre Tochter hat eine Idee [den christlichen Glauben]. Wir müssen die Idee mit einer anderen Idee [dem islamischen Glauben] bekämpfen. Warum nehmen Sie sie nicht auf eine Pilgerreise nach Mekka mit, bevor wir ihr muslimische Gelehrte schicken?‘ Meine Familie sagte mir: ‚Wir lassen dein gebrochenes Bein nicht behandeln, so dass es amputiert werden muss. Mit einem amputierten Bein kannst du nicht mehr zu den Christen laufen.‘“

„Ich musste mit meinem Vater auf Pilgerreise nach Mekka gehen. Dort habe ich eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens erlebt … Danach musste ich ein Jahr lang viele muslimische Gelehrte treffen. Einer von ihnen von der Partei der Muslimbruderschaft, sagte meinem Vater: ‚Nichts kann Ihre Tochter ändern außer einem: Ich werde sie heiraten als zweite Frau.‘ Mein Vater lehnte sein Angebot jedoch ab.“

„Die Staatssicherheit hat mich als Spielball benutzt. Später hat man mir einen Ehewilligen geschickt, der von den Fundamentalisten war. Dieser sagte mir: ‚Ich werde dich richtig züchtigen, wenn du meine Frau wirst.‘ Damals war ich im vierten Jahr meines Studiums. Ich sagte meiner Familie, dass ich ihn heiraten werde, aber erst, wenn ich absolviert hätte. Ich wollte einfach Zeit gewinnen. Gott ermöglichte es mir, aus der Wohnung zu fliehen. Ich floh für immer. Ich floh ohne Geld, Kleidung, Abschlusszeugnis, Personalausweis, etc. Ich wohnte bei verschiedenen Familien. Ich musste fliehen, weil ich nicht heiraten wollte. Manchmal lebte ich tagelang auf der Straße. So lebte ich drei Jahre lang. Manchmal hatten Christen Angst, mich bei sich unterzubringen [sie haben Angst davor, von der ägyptischen Staatssicherheit bestraft zu werden].“

„Ohne Personalausweis durfte ich nicht arbeiten. Ich konnte mein Abschlusszeugnis nicht von der Universität holen … Ein Christ namens Romani, dessen Schwester gestorben war, gab mir den Personalausweis seiner gestorbenen Schwester. Dadurch konnte ich eine Wohnung mieten und arbeiten. Ich habe meinen Mann, ebenfalls ein konvertierter Muslim, 2005 kennen gelernt … Ich hatte Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie wir als Konvertiten eine gemeinsame Zukunft bauen könnten, unsere Kinder würden in einer Hölle leben. Sollten unsere Kinder die islamische Religion an der Schule lernen? Dies wollte ich natürlich nicht. Da erhielt ich den Namen Mariam Nabeel.“

„Unsere Ehe wurde von einem Priester, Matthaues, geschlossen. Dieser wusste nicht, dass der Ausweis nicht meiner war. Er wurde verhaftet [er befindet sich seit 2006 in der Haft]. Der Priester wurde beschuldigt, mich zum Christentum bekehrt und getauft zu haben. Dies stimmt nicht. Ich war schon vorher getauft. Ein Standesbeamter hat unsere Ehe geschlossen. Dieser wurde jedoch nicht bestraft.“

„15 Tage nach der Eheschließung wusste meine Familie davon und stürmte in meine Wohnung. Ich war damals schwanger. Meine Familie schlug mich und zerbrach mein Geschirr auf meinem Kopf. Sobald meine Familie meine Wohnung verließ, verließ ich die Wohnung zusammen mit meinem Mann für immer. Später telefonierte ich mit meiner Mutter. Sie sagte mir, meine Familie würde die Ehe unter den folgenden Bedingungen genehmigen: Erstens müsse ich abtreiben, weil ich ein uneheliches Kind habe [weil der Vater vom Islam abgefallen ist]. Zweitens müsse ich mich von meinem abgefallenen Mann scheiden lassen. Er muss zum Islam übertreten und ich heirate ihn erneut … Ich erwiderte meiner Mutter: ‚Falls mein Mann ein Muslim wird, werde ich mich von ihm trennen.‘ Meine Familie fing wieder an, uns zu verfolgen. Ich musste Ägypten verlassen, damit ich zusammen mit meinem Mann und dem Kind im Frieden leben konnte.“

Quelle: www.islamexplained.com/DaringQuestionEpisode113/tabid/1327/Default.aspx

Kommentar: Frau Mariam Nabeel und ihrem Ehemann ist es gelungen, Ägypten zu verlassen und eine Aufenthaltserlaubnis im Ausland zu bekommen. Der Priester, der die Ehe geschlossen und ihr den Ausweis seiner verstorbenen Schwester gegeen hatte sowie ein gemeinsamer Bekannter wurden verhaftet und befinden sich seitdem in einem ägyptischen Gefängnis.