Der Film „Die blonde Braut“ fördert Emotionen gegen Armenier in türkischen Schulen
(Institut für Islamfragen, mk, 08.04.2009) Das Schulministerium der Türkei verteilte an Grundschulen in der Türkei einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Die blonde Braut – Einblick in die Armenierfrage“. Es wurde deutlich, dass der junge Flügel der Regierungspartei AKP in Istanbul eine große Anzahl dieses Films kostenlos an junge Türken verteilt hatte. 75.000 DVDs sind laut Bericht von www.radikal.com bestellt worden. Der Film behauptet, dass vor 1915 armenische Banden türkische Dörfer überfielen und die Menschen dort gefoltert, sie getötet und ihre Dörfer verbrannt hattenen. Der Film soll seit dem 25. Juni 2008 in allen Grundschulen des Landes gezeigt worden und von den türkischen Streitkräften produziert worden sein soll. Letzteres wurde allerdings von einem AKP-Vertreter bestritten. Die liberale türkische Tageszeitung Radikal berichtet von 500 türkischen Armeniern, die in einem offenen Brief an den türkische Regierungspräsident Recep Tayyip Erdogan gefordert hatten, dass dieser Film wenigstens nicht an armenischen Privat-Grundschulen gezeigt werden müsse. Der Film fordere in einer Klasse mit armenischen Kindern regelrecht Vorwürfe, Hass und Gewalt heraus, was für die Seelen der Kinder nicht günstig sei. Wenigstens sollten armenische Kinder und armenische Schulen davon befreit werden, den Film ansehen zu müssen, da er Schuldgefühle erzeuge und zur Herabsetzung von Mitschülern führe.
Das Schulministerium verlangte außerdem in einer Anweisung an alle Schulen, dass für die durch Israel getöteten Palästinenser im Gaza-Streifen eine stille Gedenkminute eingelegt werden soll, was zu negativen Gefühlen gegenüber den Juden in der Türkei führt. Die Tageszeitung Radikal führt diese Geschehnisse auf eine neue Politik der Regierungspartei AKP zurück, sich besonders der Jugend zur Beeinflussung im Sinne ihrer Ziele zu bemächtigen.
Quelle: www.radikal.com.tr/Radikal.aspx?aType=RadikalDetay&ArticleID=922298&Date=19.02.2009&CategoryID=77