Islamische Zeitung sucht in Zeiten von Kindesmissbrauch und losen Sitten Lösungsansätze
(Institut für Islamfragen, mk, 03.04.2009) Die stark islamisch geprägte Tageszeitung Zaman erkennt laut Bericht von www.zaman.com in der Türkei im schulischen Sexualkundeunterricht keine hilfreiche Entwicklung, da er die Kinder umso mehr in ein Chaos der Gefühlswelt hinein stoße und Kindesmissbrauch und Geschlechtsverkehr in jungen Jahren erst provoziere. Die Zeitung diskutiert, ob Sexualkundeunterricht Missbrauch verhindern könne. Es wird darauf hingewiesen, dass ein Gruppenunterricht über ein sehr privates Thema wie die persönliche Sexualität nur dazu führen kann, dass die natürliche Schamgrenze als Schutzwall vor Missbrauch der Sexualität zerstört wird. Außerdem führe ein Unterricht zu diesem Thema dazu, dass die Kinder unter sich völlig abwegige Informationen austauschen würden, selbst wenn die Lehrer durchaus richtige Darstellungen an die Schüler herantragen würden. Diese falschen Informationen würden die Kinder genauso glauben und danach falsch handeln und sich damit selbst schaden.
Zaman führt als Beispiel Russland an, das 1917 angeblich erstmalig einen Sexualkundeunterricht für Kinder einführte, um Teenagerschwangerschaften und Perversion einzudämmen. Doch man habe damals festgestellt, dass der Unterricht zum gegenteiligen Ergebnis führte und mehr Probleme aufwarf als zu lösen, worauf der Unterricht im Jahr 1940 wieder eingestellt wurde und dafür Ethik und Ästhetik auf den Lehrplan gebracht wurden.
Die Tageszeitung gibt an, Sexualkundeunterricht solle dazu anleiten, Sexualität problemlos zu leben, wohingegen für Teenager es vielmehr darum gehen müsse, wie man als Jungfrau oder junger Mann mit seiner Sexualität leben könne, ohne Sexualverkehr zu haben. D.h. der Unterricht richte sich zur falschen Zeit an die falsche Zielgruppe. Es sei vielmehr angebracht, dass die Eltern die nötigen Fakten den Kindern in persönlichen Gespräch und im sicherem Umfeld mitteilten.
Quelle: www.zaman.com.tr/haber.do?haberno=813721&title=cinsel-egitim-mi-mahremiyet-egitimi-mi