Tod eines 13-jährigen Mädchens durch Beschneidung löste erneute Diskussionen in Ägypten aus

Institut für Islamfragen

97% der ägyptischen Frauen sind beschnitten

(Institut für Islamfragen, dh, 28.09.2010) Der Tod eines 13-jährigen ägyptischen Mädchens in Abu Nasch-Schabe/Ägypten löste vor kurzem erneut Debatten über die Mädchenbeschneidung in Ägypten aus. In einem Land, in dem rund 97% der Frauen beschnitten sind, scheinen die staatlichen Initiativen gegen die Mädchenbeschneidung wirkungslos zu sein.

Der Tod des Mädchens war Folge der Beschneidung, die von der Ärztin Dr. Fathiya Muhammad Ahmad durchgeführt wurde. Das Mädchen starb an einer Blutung und sei, so der Bericht bei elaph.com, heimlich begraben worden, so dass die Ärztin nicht bestraft werden konnte.

Das ägyptische Gesetz bestraft Verstümmelungen des Körpers einer Frau mit einer Freiheitsstrafe zwischen 3 Monaten und 2 Jahren und einer Geldstrafe zwischen 1000 und 5000 ägyptischem Pfund [etwa 135 bis 670 €].

Nach Berichten der zuständigen Experten liegt die größte Herausforderung bei der Bekämpfung der Mädchenbeschneidung in Ägypten in der Tatsache, dass die meisten Beschneidungen inoffiziell in Privatwohnungen stattfinden, was schwer aufzudecken und zu bestrafen ist.

Die Verteidiger der Mädchenbeschneidung in Ägypten sehen diese Angelegenheit als eine reine Privatsache an, in die sich die Regierung nicht einmischen dürfe. Frau Iman Kamal, eine Menschenrechtlerin, beschreibt die Initiativen gegen Mädchenbeschneidung als „eine westliche, ausländische Forderung, die auf die Verbreitung der Unmoral und Abnormalität in unserer Gesellschaft zielt“.

Quelle: www.elaph.com/Web/news/2010/8/590090.html