Der Iran hebt das Verbot einer nationalsozialistischen Webseite auf

Institut für Islamfragen

Für Araber und Juden im Iran bedeutet das nationalsozialistische Gedankengut besondere Gefährdung

(Institut für Islamfragen, dh, 07.03.2011) Das iranische Ministerium für Bildung und islamische Rechtleitung hat die Blockade einer iranischen, nationalsozialistischen, antiarabischen und antijüdischen Webseite aufgehoben. Das Ministerium blockiert gleichzeitig etwa 5 Millionen Webseiten mit politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Inhalten, sowie Webseiten, die das Thema Sexualität behandeln.

Nachdem die frühere Webseite „Das Zentrum für iranische und nationalsozialistische Forschungen“ vom iranischen Staat verboten worden war, nennt sich dasselbe Zentrum jetzt, nach Aufhebung des Verbotes, „Das Zentrum für historische Studien über den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus.“ Das Zentrum ist nun unter der Führung des iranischen Ministeriums für Bildungs islamische Rechtleitung.

Die iranische Webseite „Ros“ hat die Aufhebung des Verbotes der genannten Webseite verurteilt und den Vertreter des Ministers des o. g. Ministeriums, Muhammad Ali Ramin, für seine Sympathien des Nationalsozialismus kritisiert. Ramin war laut Bericht von alarabiya.net während seines Studiums in Europa ein enger Freund von Personen aus der Szene der Neonazis. Außerdem ist er Generalsekretär der internationalen Organisation „Die Internationale Liga des Holocausts“.

Der iranische Journalist Muhammad Reza Yazdan beschreibt Ramin als denjenigen, der die Einstellung des iranischen Präsidenten bezüglich dessen Leugnung des Holocausts verkörpere.

Die o. g. pro-nationalsozialistische Webseite hat innerhalb kurzer Zeit 3200 zustimmende Schreiben erhalten. Einer der Chaträume dieser Seite trägt den Namen „Das Dritte Reich“, ein anderer „Der Zweite Weltkrieg“. Eine der Hauptaufgaben der Webseite ist „Die Entlarvung der Lüge des Holocausts.“ Die Webseite präsentiert sich mit den Worten: „Mit Hilfe Allahs und mit dem Geist des Führers Hitler betrachten wir uns als Soldaten des Nationalsozialismus.“

Der iranische Aktivist Kauthar Aal Ali hat in einem Interview mit alarabyia.net mitgeteilt, das der Hass gegen die Araber im Iran größer [als der Hass gegen die Juden] sei, obwohl eine arabische Minderheit im Iran lebt. Aal Ali beschreibt, dass das Zulassen nationalsozialistischen Gedankenguts im Iran eher eine Gefahr für die Araber als für die Juden sei, denn „Hitler hat auf die Araber ebenfalls herab geschaut, denn sie sind Semiten.“

Quelle: www.alarabiya.net/articles/2010/11/21/126849.html