Klarere Fakten über Angriff auf Katholische Kirche im Irak

Institut für Islamfragen

Attentäter schießen willkürlich in die Menge der Gottesdienstbesucher

(Institut für Islamfragen, dh, 03.03.2011) Nach den widersprüchlichen Berichten über das Attentat auf die Kirche „Mutter der Errettung“ [arab. umm an-nadjat] in al-Karada/Bagdad, die unmittelbar nach dem Geschehen veröffentlicht wurden, sind mittlerweile klarere Fakten bekannt geworden: Eine Gruppe bewaffneter Islamisten, 6–9 Männer der al-Qa’ida-Fraktion „Das Islamische Land Irak“, hatte am 31.10.10 die oben erwähnte Kirche gegen 17.15 Uhr Ortszeit gestürmt, brachte sie für etwa 3 Stunden in ihre Gewalt und richtete dort ein Blutbad an.

Der Anschlag begann neben der Kirche mit einer gezündeten Autobombe, um die wenigen Wächter vor der Kirche zu töten. Unmittelbar danach stürmten 6 islamistische Terroristen in die Kirche und zwangen die Betenden, sich auf den Boden zu legen. Das Massaker geschah an einem der höchsten Feiertage der katholischen Kirche im Irak, dem „Tag der Heiligen“, an dem viele Betende teilnehmen. Sowohl die Kirche „Mutter der Errettung“ als auch vier weitere große Kirchen in Bagdad/Irak wurden schon im Jahr 2004 Zielscheibe bewaffneter Islamisten. Der letzte Anschlag ist jedoch brutaler und transportiert zugleich eine drohende Botschaft an alle Christen in den arabischen Ländern. Die al-Qa’ida-Fraktion „Das Islamische Land Irak“ hat inzwischen die Verantwortung für das Attentat übernommen und erklärt, dass solche Geschehnisse ab jetzt gegen Christen in allen arabischen Ländern stattfänden.

Eine Augenzeugin, die Mutter eines der Anschlagsopfer, Sahm Adnan, hat mittlerweile das makabre Ereignis geschildert:

„Nachdem Priester Thaer mit uns gebetet hatte, haben wir Schüsse außerhalb der Kirche gehört, an der Seite hinter dem Altar. Unmittelbar danach hörten wir eine laute Explosion. Priester Wassim sprach meinen Sohn an: ‚Sahm, geh zu deiner Mutter. Sie [die Terroristen] sind hinter mir her!‘ Ich habe meinen Sohn zu mir gezogen, dann sah ich vier [Terroristen] ohne Masken. Einer von ihnen hatte blonde Haare und ein blaues Hemd an, so, wie es Polizisten tragen [nach einigen Berichten sollen die Terroristen als Polizisten verkleidet gewesen sein]. Zwei von ihnen stürmten nach vorne. Einer ging zu dem Raum für die Kindertaufen. Er trat die Tür mit seinem Fuß sein und schoss in den Raum [mit einem Maschinengewehr]. Er kam zurück in unsere Richtung und befahl uns, uns auf den Boden zu legen. Wir legten uns hin. Ein junger Mann, der bei seiner älteren Mutter lag, wurde in die rechte Schulter geschossen. Er bewegte sich [wegen seiner Schmerzen]. Er [der Terrorist] stach daraufhin den Verletzten mit seinem Messer … Ich umarmte meinen Sohn, weil ich Angst um ihn hatte und legte mich auf ihn. Er [der Terrorist] hat auch meinen Sohn mit dem Messer verletzt. Ich dachte, er hatte meinen Sohn nur damit berührt. Ich spürte das Blut meines Sohnes an meinem Körper … Dann sagten laute Stimmen: ‚Unser Priester Thaer wurde getötet.‘ Danach hörte ich Stimmen [der Terroristen] in Richtung des Altars schreien: ‚Allah ist größer, Allah ist größer. Es gibt keinen Gott außer Allah.‘ Einer [der Terroristen] kam auf mich zu und stach mich mit einem Messer in meinen Kopf. Er befahl mir dabei: ‚Sprich: Der Irak ist ein islamisches Land!‘ Ich habe ihm nicht gehorcht. Ich habe kein Wort gesagt. Ca. 2 Stunden später hörte ich Geräusche von der Nebentür, als ob Kräfte [Soldaten] eintreten wollten, um uns zu helfen. Die beiden [Terroristen] schossen dann auf diese Tür. Meine Nachbarin sagte zu mir: ‚Ich bin angeschossen.‘ Ich spürte ihr warmes Blut auf meiner Schulter. Fast 2 Stunden blieb mein Sohn am Leben. Ich spürte so lange seinen Puls. Danach starb er.

Danach haben sie [die Terroristen] den Strom ausgeschaltet. Sie machten das, als die Hubschrauber kamen [amerikanische Hubschrauber, die vor allem Luftaufnahmen von der Szene gemacht haben]. Immer, wenn sie [die Terroristen] die Hubschrauber hörten, wurden ihre Schüsse heftiger. Wenn die Hubschrauber wegflogen, wurde es ruhiger. Einer [der Terroristen] fragte [den Führer der Terrorgruppe] auf Hocharabisch: ‚Ich habe keine Munition mehr. Was soll ich nun tun?‘ Er [der Führer] antwortete: ‚Tu es‘ [sprenge Dich mit dem Sprenggürtel in die Luft]. Wir sahen ein großes Licht und hörten eine laute Explosion, als dieser sich in die Luft sprengte. Danach wurde es ruhig. Daraufhin verbrauchten sie [die Terroristen] ihre restliche Munition an uns, um so viele wie möglich zu töten. Ich hob meinen Kopf und sah die Kirchentür offen. Ca. 2 Minuten später stürmten etwa 150 Soldaten in die Kirche hinein. Einige von ihnen sagten über mich: ‚Wir haben die erste Geisel gefunden.‘ Sie befahlen mir, sie zu begleiten. Ich wollte nicht ohne meinen Sohn, der tot in meinem Schoss lag, hinausgehen. Sie schleppten mich an meinem Arm über die Glassplitter zur Kirchentür hinaus.“ [Nach Berichten hat der Führer der Terrorgruppe syrischen Dialekt gesprochen, zwei der Terroristen sprachen ägyptischen Dialekt, zwei andere saudischen Dialekt und einer irakischen Dialekt].

Quelle: www.youtube.com/watch?v=TkZF586YdV0
Video von der Erstversorgung der Verletzten nach dem Anschlag:
Quelle: www.youtube.com/watch?v=tDzfMfwH7iI&feature=related
Bilder vom Anschlagsort:
Quelle: www.youtube.com/watch?v=dvxOOoK4p4I&feature=related