(Institut für Islamfragen, el, 15.08.2012) Nachdem die australische Generalstaatsanwältin Nicola Roxon versprochen hatte, Zwangsehen in Australien gesetzlich zu verbieten, betonten Vertreter des Islam, dass die Praxis im Widerspruch zu den Regeln ihres Glaubens stünde. Der muslimische Gelehrte Tariq Asadullah Syed sprach von einer „Verdrehung“: Zwangsehen kämen in einigen Regionen Pakistans und Indiens sowie im Iran und in China vor. Das sei aber auf die regionale Kultur, nicht auf die Religion zurückzuführen. Unfreiwillige Eheschließungen seien in bildungsschwachen Gebieten Asiens unabhängig von der Religion der Eltern zu beobachten.
Syed betonte, dass Zwangsehen den Werten des Islam widersprächen – dem Vormund sei es nicht erlaubt, eine Frau (oder einen Mann) gegen deren Willen zu verheiraten. Immer müsse ihr Einverständnis sichergestellt werden. In Australien stellen die etwa 340.000 Muslime (1,7% der Gesamtbevölkerung) die zweitgrößte Religionsgemeinschaft nach den Christen dar.
Quelle: www.onislam.net/english/news/asia-pacific/456476-australia-muslims-oppose-forced-marriage.html