Cafés und Restaurants blieben geschlossen
(Institut für Islamfragen, dh, 07.12.2012) Zum ersten Mal in der Geschichte Tunesiens ist dieses Jahr das Trinken und Servieren von alkoholischen Getränken in den tunesischen Zivilflugzeugen der Tunisair während des islamischen Fastenmonats [arab. Ramadan] verboten gewesen. Dieses Verbot stieß auf großen Unmut bei vielen Mitarbeitern der tunesischen Fluggesellschaft, bei Beschäftigten in der Tourismusindustrie, wie z. B. Hotelbesitzern und Reiseagenten. Eine große Zahl Touristen reiste [erneut nach den Unruhen] nach Tunesien, die meisten von ihnen waren Europäer [und keine Muslime].
Auch das öffentliche Leben hat in Tunesien in diesem Fastenmonat einen eindeutigen Wandel erfahren. Im Gegensatz zu den letzten Jahren blieben die meisten Restaurants und Cafés in der tunesischen Hauptstadt während des diesjährigen Fastenmonats geschlossen. Viele Besitzer dieser Lokale im Stadtteil an-Nassr beschwerten sich darüber auf Facebook, denn sie seien vom tunesischen Innenministerium zur Schließung ihrer Lokale gezwungen worden. Der Pressesprecher [des tunesischen Innenministeriums], Khaled Tarush, bestritt, die Lokale, die in modernen, touristisch frequentierten Stadtteilen liegen, zur Schließung während des Fastenmonats gezwungen zu haben, denn die Gäste in solchen Städten seien ausländische Touristen [keine Muslime]. Seit Jahren verordnet das tunesische Innenministerium allen Lokalen die Schließung während des Fastenmonats, außer denjenigen, die in modernen, touristisch frequentierten Stadtteilen liegen [wie der Stadtteil an-Nassr].
Aktivisten kommentieren in sozialen Netzwerken solche Entscheidungen, die von der tunesischen Regierung und der ihr nahestehenden islamistischen Partei an-Nahda veranlasst werden, als Schritte der zunehmenden Islamisierung Tunesiens und der Einschränkung der individuellen Freiheiten.
Quelle: www.alarabiya.net/articles/2012/07/21/227616.html