Junge Frauen werden zur Ehevorbereitung häufig zwangsweise gemästet
(Institut für Islamfragen, dh, 30.07.2012) Nach einem Bericht der arabischen Zeitung arabic.cnn.com werden in Mauretanien häufig Zwangsmästungen an jungen Frauen durchgeführt, genannt „Labluh“. Familien zwingen ihre Töchter dazu, sich mästen zu lasen, um innerhalb kürzester Zeit so schwer wie möglich zu werden. Dies gilt laut Bericht von arabic.ccn.com als gesellschaftlich erwünscht, da schwergewichtige Frauen vielfach als reich, hübsch und gesund betrachtet werden. Im Gegensatz dazu werden schmale, leichtgewichtige Frauen als arm, krank und als Schande für ihre Familien angesehen. Mollige Frauen gelten daher als anziehender für ehewillige Männer. Deshalb wird die Mästung als Maßnahme zur Ehevorbereitung durchgeführt.
Eine der Gegnerinnen der Zwangsmästung der jungen Frauen ist Mariam mint Ahmad. Sie ist 25 Jahre alt und Ehevermittlerin in der mauretanischen Hauptstadt Nuakchott. Sie äußerte sich folgendermaßen zu dieser Praxis:
„Es ist höchste Zeit, dass wir den Gebrauch von ‚Labluh‘ in den Schränken der Geschichte wegschließen. Wir, die heutige Jugend, muss diese Katastrophe an unserem Leib und Leben stoppen. Ich kenne viele Frauen, die unter Zwang gemästet wurden, um sie für die Ehe anziehend zu machen. Dies bringt verschiedene Krankheiten mit sich. Ich leide, wenn ich sehe, wie diese [jungen Frauen] infolge dieser Maßnahmen von Krankheiten wie Bluthochdruck und Herzleiden geplagt werden.“
Mit Tränen in den Augen klagt Frau Ahmad weiter:
„Die mauretanischen Frauen haben viel unter ‚Labluh’ gelitten. Sie werden gezwungen, riesige Mengen von Speisen zu verzehren. Schaf- und Kamelmilch müssen sie ebenfalls in großen Mengen trinken, denn diese enthalten einen hohen Fettanteil.“
Frauen, die die Zwangsmästung nicht bis zum Ende durchführen, so erzählt Mariam mint Ahmad, werden in der Öffentlichkeit vor anderen Mädchen bestraft. Eine der Foltermethoden, die in solchen Fällen eingesetzt worden, sind Stäbchen mit scharfen Spitzen, die an den Zehen festgebunden werden. Falls eine Mahlzeit nicht aufgegessen wird, werden die Spitzen gegen die Zehen gedrückt, so dass die Mädchen Schmerzen leiden müssen.
Eines der Mädchen, die diese Zwangsmaßnahme durchgemacht hat, Salikha mint Sidi, berichtete, dass ihre Mutter sie mit 13 Jahren angefangen habe, zu mästen. Sie schlug sie, um sie dazu zu zwingen, große Mengen von fettigem Couscous [eine Art Griesbrei] und Schaffleisch zu essen. Im vorigen Jahr heiratete die junge Frau und gebar eine Tochter. Sie versicherte jedoch, sie werde ihre Tochter unter keinen Umständen mästen.
Eine der Befürworterinnen der Zwangsmästung, Eshto mint Taleb, ist Mutter von zwei Mädchen. Sie erklärte, sie wolle ihre Töchter mästen, wenn sie 8–10 Jahre alt wären, so dass diese so schnell wie möglich heiraten und Kinder bekommen, bevor sie 17 Jahre alt werden.
Frauen, die Mädchen mästen, betrachten das Erbrechen bei Mädchen [als Folge übermäßigen Essens] während der Mästungszeit als normales Phänomen.
Laut eines Berichts der „Mauretanischen Sozialen Solidaritätsorganisation“ von 2007 werden nur 7% der Stadtmädchen zur Mästung gezwungen, während diese Quote auf dem Land auf 75% steige.
Quelle: arabic.cnn.com/2010/entertainment/10/12/mauritania.fattening/index.html
Kommentar: In der Überlieferungssammlung von Abu Dawud spricht Aischa [die Lieblingsfrau Muhammads] folgendermaßen:
„Meine Mutter wollte mich mästen, so dass ich die Ehe mit Allahs Propheten [Muhammad] – Allahs Segen und Heil seien auf ihm – vollziehen könnte. Ich habe jegliche Speise, die sie mir angeboten hat, verweigert. Ich beharrte auf dieser Haltung, bis sie mir Gurken mit reifen Datteln servierte. Dadurch habe ich richtig zugenommen.“ (Sunan Abu Dawud/Das Medizinbuch/Das Übergewicht/Überlieferungsnummer: 3903).
Quelle: www.islamweb.net/newlibrary/display_book.php?flag=1&bk_no=55&ID=6778