Ägypten: Präsident Mursi soll die UN-Resolution über die Rechte der Frauen nicht akzeptieren

Institut für Islamfragen

Diese Resolution ist ein westliches Konstrukt

(Institut für Islamfragen, dk, 06.04.2013) Fatemeh Zowlfaqariyan veröffentlichte am 17. März 2013 einen Kommentar in der Reform-orientierten Zeitung „Mardom Salari“ (www.mardomsalari.com), in dem sie folgendes ausführte: Die Muslimbruderschaft habe kürzlich Präsident Mohammed Mursi und das von ihm kontrollierte Parlament schriftlich aufgefordert, die UN-Resolution über die Rechte der Frauen nicht zu akzeptieren. Diese Resolution sei ein westliches Konstrukt, das Familien und soziale Institutionen zerstöre. Diese Resolution gäbe den Frauen Freiheiten, würde sie verderben und in die Promiskuität führen.

Nach Meinung der iranischen Autorin Zowlfaqariyan zeige diese Erklärung der Muslimbruderschaft, dass sie sich weit von der ursprünglichen Lehre des Islam entfernt habe, obwohl sie immer beanspruche, islamische Lehre und Sitten in der Gesellschaft umzusetzen. Khadischa, die erste Frau Muhammads und eine der wohlhabendsten Frauen zur Frühzeit des Islam, habe für den Erfolg und die Verbreitung des Islam unter den arabischen Stämmen eine wesentliche Rolle gespielt. Außerdem habe der Prophet die Frauen immer als einen wesentlichen Teil seiner Anhängerschaft betrachtet. Bei seinen Verträgen und Absprachen habe er immer die Frauen als die Hälfte der Gesellschaft verstanden, deren Potential genutzt werden müsse. Oft hätten die Männer protestiert, wenn der Prophet wieder einmal den Frauen Anspruch auf Blutgeld, Erbe und Besitz gegeben habe. Vor der Zeit Muhammads habe man den Frauen dagegen viele Rechte vorenthalten, aber zu Lebzeiten Muhammads hätten sie viele Rechte erworben. Diese hätten sie allerdings nach dem Tod Muhammads wieder verloren.

Quelle: Kommentar von Fatemeh Zowlfaqariyan in der Zeitung Mardom Salari (www.mardomsalari.com), zitiert nach MideastWire.com vom 22. März 2013: „The Ambiguous Status of Women After the Egyptian Revolution“.