Ägypten: Vergeltung für Ermordung eines der bekanntesten Journalisten gefordert

Institut für Islamfragen

Er fiel denjenigen zum Opfer, die er durch Fotos überführen wollte

(Institut für Islamfragen, dh, 29.01.2013) Einer der bekanntesten Journalisten Ägyptens, al-Hussaini Abu Daif, mittlerweile „der lebendige Märtyrer“ genannt, konnte seinen letzten journalistischen Einsatz am 05.12.2012 nicht vollenden. Als es ihm an jenem Tag gelungen war, Fotos von mit Schusswaffen bewaffneten Personen zu machen, wurde er von diesen mit einem Kopfschuss angeschossen. Augenzeugen, bzw. Kollegen, die sich dabei in seiner Nähe befunden hatten, berichteten darüber, wie froh er gewesen war, dass er nun „die Täter“ dokumentieren konnte, um diese später zu Rechenschaft zu ziehen. Es solle sich um die Personen gehandelt haben, die andere Demonstranten [bei einer Demonstration gegen den ägyptischen Präsidenten Mahmoud Mursi] getötet haben. Anscheinend waren seine letzten Fotos der Grund dafür, warum seine Angreifer ihn töten wollten. Am 12.12.2012 erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen.

AlNaharTVchannel strahlte die Kommentare mehrerer Journalisten, Kollegen/Innen von al-Hussaini Abu Daif anlässlich seiner Ermordung aus. Hier einige davon:

„al-Hussaini ist einer der reinsten, besten und treuesten Persönlichkeiten, die mir innerhalb meines ganzen Lebens begegnet sind. Er war vorbildlich in allem. Er hat mir beigebracht, was Politik bedeutet. Er war ein Bruder und ein Vater für alle Menschen. Er hat uns gelehrt und anvertraut, dass die Revolution vollendet werden muss. Die Ziele der Revolution sind noch nicht erreicht. Es spielt dabei keine Rolle, wie viele Opfer und wie viel Blut wir bringen müssen. al-Husseini hat uns beigebracht, die Rechte der unschuldigen Opfer zu erkämpfen.“

„Dies war eine gezielte Ermordung. Alles, was al-Hussaini getan hat, ist, dass er, wie andere Journalisten auch, Fotos von Ereignissen gemacht hat. Mahmoud Abdul-Kader [ein Journalist] war damals bei al-Hussaini, als dieser fotografiert hat. Er konnte scharfe Fotos von Männern machen, die Maschinengewehre getragen haben. Er hat seinem Kollegen mit Freude gesagt: ‚Ich habe die Bewaffneten fotografiert, die die Demonstranten auf der anderen Straßenseite getötet haben. Dadurch kann ich diese zu Rechenschaft ziehen.‘ Als er diesen Satz ausgesprochen hatte, fiel er [angeschossen] auf den Boden.“

„al-Hussaini ist der Beste, Reinste und Großmütigste unter uns. Er ist derjenige mit dem größten Glauben an die Revolution. Er glaubte an das Morgen. Leider ist er nicht mehr da, um das Morgen zu sehen.“

„al-Hussaini ist ein Mensch, ein Mensch in einer Zeit, in der die Menschlichkeit gar nicht mehr vorhanden ist. Er verfügt über alle Eigenschaften der wahren Menschlichkeit, die unser Herr erschaffen hat.“

„Ich habe eine Frage an unseren Präsidenten, Mahmoud Mursi: ‚Bis wann sollen wir zuschauen, wie unsere Leute ausgerottet werden, mit einem Kopfschuss getötet werden, lediglich, weil sie an gewaltlosen Demonstrationen teilnehmen? al-Hussaini hat bloß fotografiert. Bis wann sollen wir zuschauen, wie unsere Leute bei Demonstrationen getötet werden?‘“

Quelle: www.youtube.com/watch?v=0UQjP3njn6w