Qatar: Lebenslange Haft für Dichter wegen „Hetze gegen das Regime“

Institut für Islamfragen

Eigentlicher Grund der Verurteilung soll ein Gedicht auf den Arabischen Frühlings sein

(Institut für Islamfragen, dh, 01.06.2013) Der arabische Fernsehsender www.bbc.co.uk/arabic strahlte Ende November 2012 eine Fernsehreportage über die Verurteilung des qatarischen Dichters Muhammad bin ad-Dib ausgestrahlt. Dort wird u. a. berichtet:

„… Die qatarische Regierung hat am Donnerstag [29. November 2012] den qatarischen Dichter Muhammad bin Rashed al-Adjami, genannt Bin ad-Dib, zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Vorwurf lautet auf Hetze gegen das Regime, Anschuldigungen gegen den Machthaber und Missbrauch der Verfassung.“

Der Anwalt des Beschuldigten, Nadjib an-Nu’aimi, teilte mit, dass das Urteil nach nur 6 Verhandlungstagen ergangen sei, von denen die meisten allerdings nicht öffentlich waren. Der vorsitzende Richter war gleichzeitig Ermittler.

Der vermutete [eigentliche] Grund für die Verurteilung soll ein Gedicht mit dem Titel „Das Jasmin-Gedicht“ sein, welches Bin ad-Dib nach dem Ausbruch des Arabischen Frühlings verfasst hatte. An dieser Stelle kommentiert die Fernsehmoderatorin:

„Wie konnte Qatar, das die Arabische Revolution im Arabischen Frühling gegen totalitäre Regime unterstützt hat, einen Dichter zu lebenslänglicher Freiheitsstrafe verurteilen, weil er den Arabischen Frühling gelobt hat?“

Quelle: www.youtube.com/watch?v=kvMmEiF8ZxU