Sarkasmus auf ägyptisch: Gewählte Präsidenten machen keine Fehler

Institut für Islamfragen

Die vorige Demokratie trug einen Helm, die jetzige trägt einen Bart: Beide töten im Namen Gottes

(Institut für Islamfragen, dk, 15.02.2013) Die unabhängige Tageszeitung Al-Rai Al-Aam aus Kuwait veröffentlichte am 29.1.2013 eine sarkastische Einschätzung der Situation in Ägypten. Nach einer Demokratie, die einen militärischen Helm trug, Waffen hatte und Menschen im Namen des Volkes tötete, hätte Ägypten nun eine Demokratie, die einen Bart trägt, Waffen hat und Menschen im Namen Gottes tötet, so Jaafar Rajab. Diese neue Demokratie benutze Fatwas zu politischen Zwecken, um die Entscheidungen der gegenwärtigen Regierung zu entschuldigen. Fatwa 1 laute: Säkularismus und Wahlen seien Sünde, und die gottlose Demokratie dürfe nicht praktiziert werden, da ja Gott unser Herrscher und der Islam unsere Verfassung sei. Fatwa 2 laute: Menschen, die gegen Mubarak protestierten und getötet wurden, seien Märtyrer. Menschen, die gegen Mursi protestierten und getötet würden, erhielten hingegen nur, was sie auch verdienten. Fatwa 3 laute: Wenn Menschen gegen Mubarak protestierten, dann war das Dschihad gegen einen ungerechten Herrscher. Wenn Menschen gegen Mursi protestierten, dann sei das ein übles Gesindel, das getötet werden müsste. Gewählte Präsidenten machten eben keine Fehler.

Quelle: Jaafar Rajab in der unabhängigen Tageszeitung Al-Rai Al-Aam (Kuwait) am 29.1.2013 (www.alraimedia.com/Article.aspx?id=410508&date=29012013), zitiert nach Mideast.Wire.com vom 29.1.2013: „Bearded murderers“