Fatwa zu der Frage, wie der Islam Menschen beurteilt, die Allah und seinen Propheten beschimpfen

Institut für Islamfragen

Buße ist nur gegenüber Allah möglich

Von dem Rechtsgutachter und Gelehrten Abu Ishak al-Hwaini, einem sehr populären Prediger, Verkünder des Islam [arab. Da’ia] und Rechtsgutachter, der vor allem unter Salafisten u. a. in arabischsprachigen Ländern, Deutschland und den Niederlanden auftritt.

(Institut für Islamfragen, dh, 23.02.2015)

Frage des Moderators einer Fernsehsendung:

„Sie haben in einem Vortrag erwähnt, dass derjenige, der Allah beschimpft, er sei erhoben, Buße tun darf. Jedoch darf derjenige, der den Propheten [Muhammad], Allahs Segen und Heil seien auf ihm, beschimpft, keine Buße tun. Nun die Frage: Ist es sehr leicht, Allah zu beschimpfen, weil man anschließend Buße tun darf, während einer, der den Propheten beschimpft, keine Buße tun darf? Manchmal werden wir [Muslime] vom Westen als ‚Muhammedaner‘ bezeichnet, denn sie meinen, dass diese [Muslime] den Gesandten [Muhammad] mehr als ihren Gott [Allah] verherrlichen.“

Antwort von
 Al-Hwaini:

„Das habe ich nicht gesagt. Dies ist die Aussage der Gelehrten. Denn wer bin ich, um so etwas zu entscheiden? Aber die Gelehrten haben gesagt: ‚Wer Allah beschimpft, er sei erhoben, darf Buße tun. Aber wer den Propheten [Muhammad], Allahs Segen und Heil seien auf ihm, beschimpft, darf keine Buße tun. Seine Buße darf nicht angenommen werden. Er wird getötet, selbst wenn er Buße tun würde. Warum? Weil Allah, Er sei erhoben, nicht verunglimpft werden kann, selbst wenn alle Menschen ihn beschimpfen würden. Aber der Prophet, Allahs Segen und Heil seien auf ihm, ist ein Mensch. Die Beschimpfung verletzt und beschädigt ihn. Deshalb kann [theoretisch] jemand den Propheten beschimpfen und später meinen, er habe dafür Buße getan. Und noch einmal kann dieser den Propheten beschimpfen und meinen, er habe Buße getan. Der Mensch wird jedoch durch Beschimpfung beschädigt.
 Deshalb sagte Muhammad, als Ka’b ibn al-Ashraf den Propheten verunglimpfte: ‚Wer übernimmt [tötet] Ka’b ibn al-Ashraf, denn dieser hat Allah und seinem Propheten Schaden zugefügt?‘ Einer [der Männer] übernahm diese Aufgabe und tötete ihn [Ka’b ibn al-Ashraf]. Das gleiche Schicksal hat Abu Raf’i erlitten und andere.
Deshalb sagten die Gelehrten [des Islam], um die Ehre des Propheten zu bewahren, dass derjenige, der den Propheten beschimpft, unbedingt getötet werden muss, selbst wenn dieser Buße tun würde. Die Buße bleibt eine Angelegenheit zwischen ihm und unserem Herrn [Allah], er sei erhoben.

Diese Auffassung wurde von dem Gelehrten des Islam, Scheich ibn Taimiya, erwähnt, er zitierte die Aussagen aller muslimischer Gelehrter. Das Gleiche tat Taki ad-Din as-Subki. Er ist einer der angesehensten Gelehrten [Autoritäten] der Shafiiten. Die Aussagen der Gelehrten ist bekannt und in ihren Werken festgehalten. Diese besagen: ‚Wer Allah beschimpft, er sei erhoben, darf Buße tun. Falls er Buße tut, wird er nicht getötet. Aber derjenige, der den Propheten beschimpft, Allahs Segen und Heil seien auf ihm, darf keine Buße tun und wird getötet, selbst wenn er Buße tun würde.‘“

Quelle: www.youtube.com/watch?v=gUVC0tgkWYk

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