Ein reformierter Islam muss mit den Freiheiten in Staat und Gesellschaft verantwortungsvoll umgehen und Frieden, Toleranz und Gleichberechtigung leben
(Institut für Islamfragen, dk, 22.9.2016) Am 16. September 2016 veröffentlichten Reformmuslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine gemeinsame Erklärung (Freiburger Deklaration http://freiburger-deklaration.info/). Ihr ist ein Zitat des muslimischen Philosophen und Arztes Ibn Ruschd (1126-1198) vorangestellt: Unwissenheit führt zu Angst, Angst führt zu Hass und Hass führt zu Gewalt. Die gemeinsame Erklärung verdeutlicht die Vision, die Werte und die Ziele der 15 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Deklaration, die sich bewusst als Reformmuslime bezeichnen. Unter ihnen sind Dr. Amer Albayati (Österreich), PD Dr. Elham Manea (Schweiz), Seyran Ates, Dr. Necla Kelek, Dr. Lale Akgün und Dr. Abdel-Hakim Ourghi (Deutschland). Die Autoren „träumen“ von einer Islamreform und einer muslimischen Gemeinschaft, die Frieden, Toleranz, Gleichberechtigung, Respekt vor anderen Religionen und Nächstenliebe predigt und auch wirklich lebt, selbstkritisch ist und die den Glauben als eine persönliche Angelegenheit zwischen Gott und dem Einzelnen betrachtet. Der reformierte Islam müsse vom mündigen, selbstbestimmten, empathischen und von der Vernunft geleiteten Menschen ausgehen, die mit den Freiheiten, die ihm Staat und die Gesellschaft bieten, verantwortungsvoll umgehen können.