Halal-Zertifizierung betrifft Nahrungsmittel, Geldanlagen und Medikamentenkonsum
(Institut für Islamfragen, dk, 26.01.2016) Laut Bericht der Zeitung des Barnabas Fund (England), Ausgabe Januar/Februar 2016, wird der Markt für islamische Halal-Produkte weltweit auf etwa 632 Milliarden US Dollar geschätzt, etwa 17 Prozent der globalen Nahrungsmittelindustrie. Halal-Produkte seien Teil der Scharia-Bestimmungen, die regeln, was für Muslime erlaubt (halal) und was verboten (haram) sei. Diese Bestimmungen würden das gesamte Leben von Muslimen regeln, inklusive der Nahrungsmittel, der Verwaltung der Finanzen und der Zulässigkeit von Medikamenten. Diese Bestimmungen beträfen vor allem die Schlachtung von Tieren nach islamischem Ritus durch das Durchtrennen der Kehle, das Herauslaufen lassen des Blutes und des Sprechens eines Gebetes über dem Schlachtvorgang. Um muslimische Konsumenten zufrieden zu stellen und um zu vermeiden, von einem identischen Produkt zwei unterschiedliche Packungen herstellen zu müssen, würde bei Nahrungsmitteln häufig nicht eindeutig gekennzeichnet, ob diese Produkte nach islamischen Ritus produziert worden seien. Dies würde mitunter zu Konflikten führen, da nicht jeder Nichtmuslim Halal-Produkte konsumieren möchte; für Sikhs seien Halal-Produkte sogar verboten.
Quelle: „The halal food industry – profitability increases, but at what cost?“, Zeitung des Barnabas Fund Barnabas Aid January/February 2016, Seite 11.