Vorwurf der Vergewaltigung und Nötigung gegen Tariq Ramadan ist kein Novum in der Geschichte der Muslimbruderschaft
(Institut für Islamfragen, dh, 31.10.2017) Der arabische Fernsehsender „www.alarabiya.net“ strahlte am 23.10.2017 einen Bericht über den Vergewaltigungsvorwurf vom Hind (Henda) Ayari gegen Tariq Ramadan aus, den Enkel des Gründers der Muslimbruderschaft in Ägypten, Hassan al-Banna (http://www.telegraph.co.uk/education/2017/10/30/french-police-investigating-second-allegation-rape-made-against/).
Der Bericht verbindet den aktuellen Vorwurf gegen Tariq Ramadan mit einem ähnlichen Vorwurf mehrerer Frauen der Muslimbruderschaft gegen den Schwager von Hassan al-Banna vor 72 Jahren. Damals legten mehrere Frauen der Muslimbruderschaft wegen sexueller Nötigung eine schriftliche Protestnote gegen Abdul-Hakim Abdin ein, den Schwager al-Bannas. Abdin war u.a. der damalige Generalsekretär der Muslimbruderschaft im Jahr 1945.
Aufgrund dieser Vorwürfe gründete Hassan al-Banna damals einen „Ermittlungsausschuss“ unter Leitung von Ahmad as-Sukkari, dem eigentlichen Gründer der Muslimbrüder, um die Nötigungsvorwürfe aufzuklären. Aufgrund seiner Untersuchungen erklärte der Ermittlungsausschuss Abdul-Hakim Abdin damals für schuldig und beschloss, ihn aus der Muslimbruderschaft auszuschließen. Jedoch wurde dieser Beschluss vom Führer und Gründer der Partei, Hassan al-Banna, aufgehoben. Al-Banna schloss stattdessen die Mitglieder dieses Ausschusses aus der Muslimbruderschaft aus, inklusive des Leiters des Ausschusses, Ahmad as-Sukkari. Zusätzlich verbot er alle zukünftigen Ermittlungen im Hinblick auf diese Nötigungsvorwürfe.
Die aktuelle Anklage wegen Vergewaltigung wurde von Hind Ayari gegen Tariq Ramadan bei der französischen Staatsanwaltschaft in Rouen eingereicht.
Quelle: http://www.alarabiya.net/ar/last-page/2017/10/23/%D8%AD%D8%B3%D9%86-%D8%A7%D9%84%D8%A8%D9%86%D8%A7-%D9%85%D9%86-%D8%AA%D8%AD%D8%B1%D8%B4-%D8%B5%D9%87%D8%B1%D9%87-%D8%A8%D8%A7%D9%84%D9%86%D8%B3%D8%A7%D8%A1-%D9%84%D8%A7%D8%AA%D9%87%D8%A7%D9%85-%D8%AD%D9%81%D9%8A%D8%AF%D9%87-%D8%A8%D8%A7%D9%84%D8%A7%D8%BA%D8%AA%D8%B5%D8%A7%D8%A8.html