Kein Omani hat sich dem IS angeschlossen
(Institut für Islamfragen, dk, 22.3.2017) Ein Artikel des Middle East Forum vom 22. März 2017 beschreibt die Sonderstellung des Oman in der arabischen Welt. Oman sei das einzige Land mit einer Mehrheit ibaditischer Muslime in der Welt, der dritte Zweig des Islam neben Sunniten und Schiiten. Die Ibaditen würden nur 0,2 Prozent der Muslime weltweit ausmachen. Als kleine Minorität in der islamischen Welt hätten sich die omanischen Sultane in der Regel aus den Konflikten des Nahen Ostens herausgehalten, z.B. beim arabisch-israelischen Konflikt, beim iranischen Expansionismus, beim jemenitischen Bürgerkrieg, beim dschihadistischen Terrorismus. Kein Omani hätte sich dem IS angeschlossen. Bei dieser Haltung sei den Omani zu Gute gekommen, dass ein Teil des Landes isoliertes Bergland und sehr unwegsames Wüstengebiet ist. Zudem sei der Fokus des Landes lange Zeit auf Indien und auf Afrika ausgerichtet gewesen. Oman beherrschte die heute zu Tansania gehörende Insel Sansibar bis 1964.
Der jetzige Sultan, Qaboos bin Said, der seit 1970 regiert, habe mit großen Anstrengungen das Land modernisiert. Heute gäbe es bis in die abgelegenen Dörfer hinein Elektrizität. Das Netzwerk der Straßen und Autobahnen sei exzellent. 91% der Bevölkerung könnten lesen und schreiben. Es gäbe ein Netzwerk von Hochschulen und sogar das Royal Oman Symphony Orchestra in Muscat. Zudem habe sich das Land dem Tourismus geöffnet und sei ein sehr beliebtes Reiseziel geworden. Jetzt habe der 76-jährige kinderlose Herrscher seinen Vetter Asaad bin Tariq als stellvertretenden Premierminister eingesetzt und ihn wohl zu seinem Nachfolger bestimmt.
Quelle: Artikel des Middle East Forum am 22.3.2017 (http://www.meforum.org/6596/oman-the-middle-east-most-surprising-country): „Oman: The Middle East’s Most Surprising Country“