Auf die Verschleppung folgt die Zwangsheirat
(Institut für Islamfragen, dh, 30.11.2017) Der arabische Fernsehsender „Al An“ interviewte im April 2017 eine syrische Mutter, die auf der Suche nach ihrer von der Terrororganisation IS verhafteten Tochter war. Die Mutter berichtete folgendes:
„Gegen fünf Uhr morgens klopfte jemand an unserer Haustür. Die Männer stellten sich als Militärpolizei vor. Als ich die Haustür öffnete, teilten diese Männer uns mit, dass sie das Haus nach Zigaretten durchsuchen wollten. [Unter der Herrschaft des IS waren Rauchen und der Besitz von Zigaretten verboten.] Als sie unseren Hof betraten, fragten die Männer mich, wo Rawan [meine Tochter] sich aufhielte. Sie sagten, dass man ihr eine Frage stellen wollte. […] Dann sagten sie, sie müssten sie verhaften.
Meine Tochter weinte und fragte mich, wie ich es zulassen könnte, dass diese Männer sie verhaften. Aber ich konnte nichts tun. Alle trugen Pistolen und sahen sehr entschlossen aus. Später habe ich mich beim IS [in einem Gefängnis] nach meiner Tochter erkundigt. Man bestritt dort, dass meine Tochter sich dort befände. Ich hatte vorher eine Drohung [per Handy] erhalten, dass meine Tochter an einer Decke [im Gefängnis] hänge und blute. Schließlich gaben die Wächterinnen zu, dass meine Tochter sich tatsächlich dort befände.
Ich versuchte durch Beziehungen, mehr über das Schicksal meiner Tochter zu erfahren, z.B. über den sog. ‚Deutschen‘ [ein IS-Mitglied aus Deutschland]. Die Antwort hieß immer, man habe nichts gegen sie festgestellt und sie würde irgendwann entlassen. Sie erlaubten mir nicht, sie im Gefängnis zu besuchen.
Vier Monate später teilten mir die zuständigen IS-Anhänger mit, dass sie getötet worden sei. Jedoch habe ich später erfahren, dass sie noch in Raqqa lebte. Neulich habe ich erfahren, dass sie direkt nach ihrer Verhaftung einem Amir [IS-Führer] geschenkt worden war. Eine der Henkerinnen im Gefängnis hatte die Aufgabe, die hübschesten Gefangenen im Gefängnis auszusuchen und diese an den Amir weiter zu geben.
Die IS-Anhänger haben viele Frauen und Mädchen verschleppt. Wir kennen jede einzelne von ihnen. Oft wurden wir in der Öffentlichkeit von den IS-Leuten mit Stöcken geschlagen. Sie hatten keinen Respekt uns gegenüber. Sie betrachteten uns nicht als Mütter und Schwestern.“
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=EsotflFiLMw