Syrischer Häftling berichtet über seine Gefangenschaft bei der Terrororganiation IS

Institut für Islamfragen

Einzelhaft, Folter und brutale Hinrichtungsmethoden an der Tagesordnung

(Institut für Islamfragen, dh, 30.09.2017) Ein ehemaliger syrischer Häftling des IS in at-Tabaka/Syrien berichtet dem syrischen Medienverein SMART (Syrian Media Action Revolution Team) über seine Erfahrungen in der Haft. Die folgende Videoaufnahme wurde am 15.05.2017 auf YouTube veröffentlicht:

„Ich habe hier in al-Hisbe [dem Ort eines Gefängnisses des IS] nach einer Frau gefragt: ‚Befindet sie sich hier bei Ihnen? Sie ist meine Nachbarin.‘ Daraufhin steckten sie [das ISIS-Haftpersonal] mich 20 Tage ins Gefängnis. Ich blieb also 20 Tage in Haft, weil ich nach ihr gefragt hatte. Bei meiner Gefangennahme fragten sie mich: ‚Woher kennst du sie?‘ Ich antwortete: ‚Sie ist meine Nachbarin. Sie ist eine alleinerziehende Mutter. Ihr kleines Kind hat sie bei uns gelassen. Ich muss Gemüse und Lebensmittel besorgen, aber ich bin hier.‘ Sie ließen mich vier Tage an den Händen gebunden von der Decke hängen. Nach diesen vier Tagen steckten sie mich in Einzelhaft.

Die Häftlinge wurden brutal gefoltert. Die [IS-Anhänger] sind große Verbrecher. Derjenige, der ein kleines Delikt begangen hat, wird einfach ausgepeitscht und dann freigelassen. Selbst 70-Jährige und 10-Jährige werden ausgepeitscht.

… Wer ein großes Delikt begangen hat, wird in Einzelhaft gehalten, ausgepeitscht, mit den Füßen getreten, getötet oder [lebendig] verbrannt. Hier saß auch der jordanische Pilot im Gefängnis [Mu’ad al-Kassassbe, der in einem Käfig aus Metall lebendig verbrannt wurde, und die Videoaufnahme wurde für die Propaganda des IS benutzt]. Als ich in Haft saß, habe ich [an den Wänden] gelesen, was er dort geschrieben hatte … Er war hier 70 Tage in Haft, bis der IS ihn hingerichtet hat.

… In anderen Stadtteilen [der Stadt at-Tabaka] gibt es IS Zentren für Polizei, Militärgericht, Zivilgericht usw. … Immer wenn sie [die Kurden] ihnen näherrückten, haben sie ihre Gefängnisse umsiedelt. Das war hier die letzte Haftanstalt des IS. Ich habe selbst gesehen, wie sie Kurden gefoltert und ins Tal hinab geworfen haben. Sie haben die Kurden mit Steinen hingerichtet. Sie schlugen die Kurden mit Steinen auf den Kopf.“

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pG5_SUTL2mA