Zudem büßte der IS eroberte Gebiete, Geldquellen und Kämpfer ein
(Institut für Islamfragen, dh, 31.10.2017) Der arabische Fernsehsender „Al An“ interviewte im September 2017 den tunesischen Experten für radikale Bewegungen, Dr. Ulai al-Alyani, bezüglich der letzten, angeblich vom „Kalifen“ des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, stammenden Rede. Einige Aussagen von Dr. al-Alyani:
„Die letzte Rede von al-Baghdadi hat zwei Ziele. Erstens soll sie zeigen, dass der IS, den viele für untergegangen halten, noch aktiv ist. Zweitens betont sie durch die emotionale Ansprache [der Muslime] die Wichtigkeit [des Kampfes] gegen den nahen Feind [im arabischen Raum] und den fernen Feind [in anderen Ländern], also die Attentate in Europa und die Fortsetzung der Attentate im Irak, Syrien und Libyen. Damit versucht al-Baghdadi [die Anhänger der Terrororganisation IS] wieder zum Handeln zu motivieren. Allerdings hat diese Rede trotz der Fragezeichen bezüglich ihrer zeitlichen Einordnung ihre Ziele nicht erreicht. Denn der IS hat sowohl das Land als auch seine (Geld-)Quellen eingebüßt und zudem hat der IS eine beträchtliche Anzahl seiner Kämpfer verloren.
Der IS hat nun nur zwei Mittel zu Verfügung. Das erste sind einzelne Attentate, die sogenannten Attentate der ‚Einsamen Wölfe‘ (lone wolves), z.B. Angriffe mit Messern, das Überfahren von Zivilisten mit Autos etc. Das zweite ist die Anwerbung neuer Anhänger über das Internet.
… Der IS ist ein terroristisches Medienphänomen. 70% der Macht des IS wurde durch die Medien generiert, d.h. die Macht der Bilder, Audio-Botschaften, Videos usw., die der IS verbreitet hat. Diese Medienmacht hat der IS in erheblichem Maße verloren. Der Grund dafür sind die arabischen und ausländischen Medien, die den IS entlarvt haben. … Dadurch ist der IS nicht mehr wirklich in der Lage, den [früheren] Einfluss über die Medien zu erzielen.“
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=WXups-j7ClA