Viele Dschihadisten äußern Rückkehrwunsch in westliche Heimatländer

Institut für Islamfragen

Dennoch sollten diese Äußerungen in ihren Konsequenzen nicht überschätzt werden

(Institut für Islamfragen, dk, 02.09.2017) Laut eines Artikels von Thomas R. McCabe, einem pensionierten Oberst der amerikanischen Luftwaffe und ehemaligen Experten des Verteidigungsministeriums für Terrorabwehr, bedeutet die zunehmende Niederlage des IS auch, dass Tausende von ausländischen Kämpfern des IS in ihre Heimatländer zurückkehren wollen. Allerdings sei die Gefahr nicht so groß, wie manchmal angenommen würde, selbst wenn wohl nur ein kleiner Prozentsatz der Kämpfer so desillusioniert vom IS sei, dass eine Re-Integration in die westliche Gesellschaft möglich sei.

Der Rückkehrwunsch allein sei noch kein Gradmesser für die Gefahr, denn die verschiedenen Gruppen, die sich in Syrien und im Irak bekämpften, würden in aller Regel kein Pardon kennen; Kriegsgefangene würden nicht gemacht. Gefangene würden gnadenlos getötet. Ebenso würden Kämpfer, die im Verdacht stünden, desertieren zu wollen, gefangen genommen, als „Strafbatallione“ an die Front geschickt oder unmittelbar getötet. Zudem sei der Hass zwischen Sunniten, Schiiten und Alawiten sehr groß, daher würden viele der Kämpfer lieber bis zum Ende oder bis zum Märtyrertod weiterkämpfen. Die Kämpfer, die ohne Pass bei den Konsulaten auftauchten, solle man sehr sorgfältig prüfen. Zudem wäre es sinnvoll, dem Beispiel Australiens und der USA darin zu folgen, dass man denjenigen, die ihr eigenes Land verraten oder sich einer feindlichen Armee angeschlossen hätten, die Staatsangehörigkeit und den Pass entzieht.

Quelle: Artikel von Thomas R. McCabe, Middle East Quarterly, Fall 2017 (Veröffentlicht 05.09.2017) (http://www.meforum.org/6895/are-returning-jihadists-a-major-threat?utm_source=Middle+East+Forum&utm_campaign=6859148295-meq_summaries_2017_09_01&utm_medium=email&utm_term=0_086cfd423c-6859148295-33651117&goal=0_086cfd423c-6859148295-33651117): „Are Returning Jihadists a Major Threat? Jihad in the West”